Regimenter
der preußischen Armee

 

 

 
Die altpreußischen Regimenter

INFANTERIE-REGIMENT NR. 1
Regiment zu Fuß

Chef des Regiments
1657 Oberst v. Pöllnitz,
sp. Generalmajor
1679 Oberst v. Wrangel
1684 Generalleutnant v. Schöning,
sp, Generalfeldmarschall-Leutnant
1691 Generalfeldmarschall v. Flemming
1693 Generalfeldmarschall v. Barfus
1702 Generalfeldmarschall Alexander Hermann Graf v.
Wartensleben, Minister
1723 17.04. Generalmajor Caspar Otto v. Glasenapp,
sp. Generalfeldmarschall
1742. 01.08. Oberst Hans Christoph Friedrich Graf v. Hacke, sp. Generalleutnant

 


1756 27.05.Generalleutnant Hans Carl v. Winterfeldt
1758 05.01. Generalmajor Johann Siegmund v. Lattorff
1760 05.02. Generalmajor Carl Christoph v. Zeuner
1768 06.02. Oberst Ernst Julius v. Koschembahr,
sp. Generalmajor
1776 20.10. Oberst Christian Friedrich v. Bandemer,
sp. Generalmajor
1778. 23.03. Oberst Ludwig Gottlob v. Kalckreuth,
sp. Generalmajor
1778 30.04. Generalmajor Hans Ehrentreich v. Bornstedt, sp. Generalleutnant
1792 04.12. Oberst Johann Ernst v.Kunheim, seit 1798 Graf, sp. Generalleutnant

Regiments-Geschichte
21.7.1615 aus der "Märkischen Kompanie Leibgarde" des Kapitän Wilhelm v. Kalckumb gen. Lohausen und der "Preußischen Kompanie Leibgarde" unter Kapitän Pierre de la Cave vom 1.6.1641 ging 1657/1659 mit vier geworbenen Kompanien das "Churfürstliche Leibregiment" hervor, dessen Chef Oberst von Pöllnitz wurde.
1685 mit dem Regiment Nr. 5 vereinigt, wuchs es bis 1688 auf 30 Kompanien
1703 gab fünf Kompanien an I.R. 18 und 1707 zehn an I.R. 5 ab. Es hieß jetzt "Füsilier-Garde".
1713 gingen vier Kompanien zum I.R. 23 und eine zum I.R. 24, der Garde-Rang kam zum I.R. 6, es hieß jetzt "Wartenslebensches Regiment zu Fuß". Kaum älter als I.R. 2, 3 und 5 rangierte es ab 1768 ohne Rücksicht auf das Dienstalter des Chefs unmittelbar nach der Garde.
1806 gehörte das Regiment zum Korps des Herzogs von Weimar, das später General von Blücher übernahm. Es kapitulierte nach einem 800 km-Rückzug binnen vier Wochen von Thüringen bis Lübeck am 7.11.1806 bei Ratekau, das III. Bataillon in Stettin.
Das Regiment hatte seine Garnison immer in Berlin am Neuen Markt, die Grenadiere in Strausberg. Das war ja schon durch seine Rolle und Entwicklung gegeben. Sein Ersatz kam aus den Kreisen Storkow und Zauche, zum Teil aus den Kreisen Teltow und Beeskow sowie aus den Städten Storkow, Teltow, Buchholtz, Zossen und Beelitz.

Schlachten
1656 bei Warschau,
1686 bei Ofen
1663 Magdeburg 
1677 Einnahme Stettins
1689 bis 1695 Rhein- und Maaskampagne gegen Frankreich

 


10.4.1741 II. Bataillon bei Mollwitz. Seine Grenadiere im Bataillon Kleist auf dem rechten Flügel des ersten Treffens bewährten sich unter schweren Verlusten. 
4. Juni 1745 Hohenfriedberg vollzog es mit dem rechten Teil des linken Flügels im ersten Treffen, Brigade Ferdinand, die schlachtentscheidende Schwenkung auf Thomaswaldau gegen die an Zahl und Artillerie überlegenen Österreicher. Das Regiment schlug in hartnäckigem Kampfe drei feindliche Regimenter und eroberte viele Fahnen, verlor aber 17 Offiziere und 631 Mann. Fünf Pour-le-merite. Nach der Schlacht hatte es noch 18 Offiziere, 48 Unteroffiziere, 22 Spielleute und 378 Mann und wurde nach Breslau verlegt. 
23.11. ds. Js. bei Hennersdorf, fiel des den Österreicher überraschend in die Flanke , rieb vier sächsische Regimenter auf und machte fast 1.100 Gefangene.
Einschließung der Sachsen in Pirna.
6.5.1757 Prag nördlich Kej im Höhepunkt der Schlacht zum mörderischen Durchbruch des feindlichen Zentrums. Es verlor mit 22 Offizieren, 1.168 Mann zwei Drittel seiner Stärke! 
7.9. bei Moys wurde es von Nadasdy mit dreifacher Überlegenheit überfallen. 
Leuthen 
Breslau
1758 die Grenadier-Kompanien noch bei Zorndorf und Hochkirch schlugen, 
15.8.1760 Liegnitz
3.11.1760 Torgau. Hier gehörte es zu Zietens Korps, dessen später Angriff doch noch den Sieg rettete. 
16.3.1762 Gräthen; die Grenadiere behaupteten sich gegen 4.000 Mann und unter Major von Poseck auch in der Schlacht bei Freiberg.

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 2
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1656 Fürst Boguslaw Radziwill, Gouverneur in Preußen 1668 Oberst Friedrich Graf v. Dönhoff, 
sp. Generalleutnant
1696
Oberst Otto Magnus Graf v. Dönhoff,
sp. Generalleutnant
1717 27.12.  Generalmajor Erhard Ernst v. Roeder, 
sp. Generalfeldmarschall 
1743 30.10. Generalmajor Samuel v. Schlichting, 
sp. Generalleutnant 
1750 12.06 Generalmajor Hans Wilhelm v. Kanitz, 
sp. Generalleutnant


1769 23.11. Generalleutnant Joachim Friedrich v. Stutterheim
1783 22.09. Generalleutnant Heinrich Wilhelm v. Anhalt,
seit 1765 Generalquartiermeister,
 
seit 1770 Generaladjutant
1786 08.12. Generalmajor Viktor Amadeus Graf Henckel von Donnersmarck
1793 09.02. Generalleutnant Wilhelm Magnus v. Brünneck
1805 17.08. Generalleutnant Ernst Friedrich Wilhelm v. Rüchel, bisher Kommandeur Regiment Garde

 

Regiments-Geschichte
20.12.1655 von Oberst Bogislaw von Schwerin in Hinterpommern und der Neumark mit acht Kompanien aufgestellt.
1657 blieb es in Preußen in Garnison
bis 1756 Rastenburg, Gerdauen, 
1763 bis 1765 Drengfurt, Nordenburg, Angerburg, ab 1765 Königsberg und Pillau
1689 auf zehn Kompanien vermehrt. Es rekrutierte sich aus den Städten Gumbinnen, Rastenburg, Gerdauen und den Ämtern Rastenburg, Angerburg, Lötzen, Sperling, Linkuhnen, Kukernese, Rautenburg, Heinrichswalde, Wingen, Balgarden, Baubeln und z. T. Barten, war also ganz ostpreußisch. 
1759 wurde es mit mecklenburgischen Rekruten neu aufgestellt. 

Schlachten
28. bis 30.7.1656  Schlacht bei Warschau
1674 im Elsaß gegen Turenne, 
1677 in Pommern und Ostpreußen gegen die Schweden, 1686 vor Ofen 
1697 bei Zenta
1705 in der Niederlage von Cassano, 
1715 vor Stralsund,  
1734/1735 nahm es am Polnischen Erbfolgekrieg am Rhein teil
17.5.1742  Chotusitz
1744 Prag mitwirkte, gefolgt von dem mühseligen Rückzug über die Sudeten nach Schlesien
14.2.1745 erstürmte es den Florians-Berg und die Plomnitzer Höhen östlich Habelschwerdt

 


4.6.1745 Hohenfriedberg führte es mit der Mitte des linken Flügels im ersten Treffen den zweiten Angriff links der Lücke zur Brigade Braunschweig, der trotz des starken feindlichen Feuers zügig zum Erfolg führte. Wie alle beteiligten Infanterie-Regimenter durfte es von jetzt an den Grenadiermarsch schlagen
bei Soor war es dabei
30.8.1757 bei Groß Jägersdorf durchbrach es am rechten Flügel mit gefälltem Bajonett das erste Treffen des Feindes und stieß ins zweite vor. Das Regiment verlor 16 Offiziere und 489 Mann.
25.8.1759 Zorndorf, in zweistündigem verbissenen Nahkampf drang es tief in die feindliche Stellung ein, wurde aber auf Zorndorf zurückgeworfen. Das Regiment büßte 20 Offiziere und 844 Mann ein.
Bei Kay verlor das Regiment wieder 13 Offiziere, 642 Mann.
Bei Kunersdorf verlor die das Regiment erneut neun Offiziere, 472 Mann, in zwei Jahren 58 Offiziere, 2.447 Mann. Der Rest in Bataillonsstärke geriet am 4.12. ds. Js. nach tapferem Widerstand im Elb-Brückenkopf bei Meißen in österreichische Gefangenschaft.
3.11.1760 bei Torgau waren die Grenadiere beim dritten Angriff dabei. 
16.8.1762 erlebte es den Sieg von Reichenbach
Belagerung von Schweidnitz
1806/1807 gehörte es zum Reserve-Korps L‘Estocq, das am 7/8.2.1807 durch seinen schwungvollen Angriff auf das Birkenwäldchen von Kutschitten den Sieg von Preußisch-Eylau ermöglichte.

 

INFANTERIE-R EGIMENT NR. 3
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1670 Generalfeldmarschall Johann Georg Fürst v. Anhalt-Dessau
1693 August Oberst Leopold Fürst v. Anhalt-Dessau,
sp. Generalfeld marschall
1747 12.04. Generalfeldmarschall Leopold Maximilian Fürst v. Anhalt-Dessau
1752 23.12. Oberst Leopold Friedrich Franz Erbprinz von
Anhalt-Dessau,
sp. Generalmajor

 


1758 05.01. Generalmajor Henning Alexander v. Kahlden,
1759 31.03. Generalmajor Franz Adolf Prinz v. Anhalt-Bernburg, sp. Generalleutnant
1784 28.04. Oberst Heinrich Ernst v. Leipziger,
sp. Generalmajor
1788 03.06. Generalmajor Johann Leopold v. Thadden
1800 01.10. Generalmajor Johann Jeremias v. Renouard

 

Regiments-Geschichte
16.12.1665 von Oberst Johann von Fargell in Regensburg, Nürnberg, Frankfurt/Main geworbene Regiment hieß seit 1679 "Anhalt"
1688 bis 1695 stand es in niederländischen Diensten
1685 gab es Stämme für das I.R. 12 ab.
Es lag zunächst in Magdeburg in Garnison, 
ab 1717 in Halle/Saale, die drei Grenadier-Kompanien in Quedlinburg. 
Seine Rekruten kamen aus den Städten Halle, Wettin, Löbejün, Cönnern, Leimbach, Schraplau wie aus dem Saalekreis, der Grafschaft Mansfeld und einem Teil des Fürstentums Halberstadt, waren also mitteldeutsch
Außer von 1699 bis 1718 besaß es — wie die Garde — drei Bataillone mit je einer Grenadier-Kompanie und andere Vorrechte, die es bis 1740 nach dem I.R. 6 als "bestes der Armee" gelten ließen.
Mit der Kapitulation von Magdeburg am 8.11.1806 fand es geschlossen sein Ende.

Schlachten
1672 am Rhein, 
1674 im Elsaß, 
1675/1676 um die Inseln der Oder-Mündung und nahm Anklam, Demmin, 
1677 Stettin, 
1678 Rügen von den Schweden.
1686 stand es vor Ofen
1703 bei Höchstädt
1705 Niederlage von Cassano
1706 vor Turin
1707 Vorstoß bis Toulon
1715 nahm es mit Stralsund
9.3.1741 Einnahme der Festung Glogau
10.4.1741 bei Mollwitz standen die Grenadiere am rechten Kavallerie-Flügel zwischen dem Regiment Gendarmes und den Schulenburg-Dragonern, als sie der Stoß von 4.000 österreichischen Reitern traf. Sie hielten "wie Felsen in der Brandung, nach vorwärts und rückwärts feuernd," und verloren 42 Tote, 167 Verwundete

16.9.1744 Prag am  nahm das ganze Regiment mit den Grenadieren teil. 
14.2.1745 bei der Erstürmung der Höhen östlich Habelschwerdt erreichten die Grenadiere ihre Ziele ohne eigene Verluste. 
4.6.1745 Hohenfriedberg sah das ganze Regiment mit Grenadieren knapp rechts vor der Mitte des ersten Treffens, das erbittert ohne Schuß gegen die Sachsen in der waldigen Niederung der "Gule" mit klingendem Spiel stürmte, bei 26 Mann Verlusten. 
30.9.1745 Soor erstieg das Regiment mit den Grenadieren die feuerspeiende Graner Koppe  Die 15.12.1745 bei Kesselsdorf eröffnete das Regiments über einen vereisten deckungslosen Hang den Angriff. Das Regiment verlor mit 14 Offizieren, 519 Mann Bei 1.10.1756 Lobositz
Bei Prag gehörte es zum ersten Treffen des rechten Flügels, der südlich Kej die Mitte des Gegners durchbrach.
18.6.1757 bei Kolin gehörte es (ohne das III. Btl.) zu dem rechten Infanterie-Flügel 
22.11.1767 erlebten seine Grenadiere die Niederlage bei Breslau, 
5.12. den Sieg bei Leuthen. 
23.7.1759 in der Niederlage von Kay mit drei Bataillonen 
Am 4.12. ds. Js. fielen sieben Kompanien ohne ihre Fahnen auf dem rechten Elbufer von Meißen den österreichern in die Hände. 
Als der König am 10.7.1760 Dresden einschloß, wurden die beiden ersten Bataillone am 21.7. in der Pirnaer Vorstadt durch einen nächtlichen Ausfall der Besatzung verlustreich bis zum "Großen Garten" zurückgeschlagen. Voller Zorn degradierte der König die Bataillone zur Garnison-Truppe unter Verlust ihrer Seitenwaffe und Abzeichen an Rock und Hut, was der Armee tiefen Eindruck machte. Drei Wochen später wurden sie nach beispielloser Tapferkeit — "wie ein Korps von Furien und Teufeln" warfen sie den Gegner mit gefälltem Bajonett auf Bienowitz zurück — durch Parolebefehl noch auf dem Schlachtfeld voll rehabilitiert: "Der Schandfleck des Regiments soll aufgehoben sein!"  Das Regiment bekam dafür zwei Pour-le-merite.

INFANTERIE-R EGIMENT NR. 4
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1672 General der Infanterie Christian Albrecht Graf zu Dohna, Gouverneur von Küstrin
1677 Generalmajor Johann Albrecht Graf v. Barfus,
sp. Generalfeldmarschall
1698 Generalmajor Christoph Graf zu Dohna,
sp. General der Infanterie
1716 Februar Oberst Jakob v. Bechefer,
sp. Generalleutnant
1731 2 1.09. Oberst Georg Rudolf v. Glaubitz,
sp. Generalleutnant
1740 07.09. Oberst Konrad Heinrich v. d. Groeben,
sp. Generalmajor
1744 02.07. Generalmajor Samuel v. Polentz
1745 15.07. Generalmajor Christoph Graf zu Dohna
1745 30.10. Generalmajor Carl Erhard v. Kalnein,
sp. Generalleutnant
1757 14.10. Generalmajor Carl Friedrich v. Rautter
1758 20.09. Generalmajor Georg Reinhold v. Thadden,
sp. Gouverneur in Glatz
1774 08.06. Oberst Friedrich v. Pelkowsky,
sp. Generalmajor, Kommandant von Koblenz
1782 20.05. Oberst Albrecht Dietrich Gottfried Baron v.
Egloffstein, 1786 Graf, sp. Generalmajor
1789 12.07. Generalmajor Benjamin v. Amaudruz
1797 09.05. Oberst Wilhelm Heinrich Adolf v. Kalckreuth, sp. Generalfeldmarschall

 

Regiments-Geschichte
1672 entstand das Regiment mit acht Kompanien aus Werbungen und Abgaben der Garnison Küstrin für ihren Gouverneur General der Infanterie Christian Albrecht Graf zu Dohna
1685 gab es Stämme an das I.R. 12, 
1693 an I.R. 17
1700 an I.R. 19 ab
Bis 1772 steht es in Preuß. Holland und Mühlhausen/Ostpreußen, die Grenadiere in Liebstadt 1773 wird Elbing die Garnison, Marienburg für die Grenadiere. Seine Rekruten kommen aus den Städten Preuß. Holland, Mühlhausen, Gilgenburg und Dtsch. Eylau, dazu aus den Kreisen Mohrungen und z.T. Marienwerder wie Neidenburg. 
1806 gehörte es zum Korps Württemberg, das Blücher übernahm, unter dem es bei Ratekau und Travemünde am 7.11. kapitulierte wie das III. Bataillon 1807 unter seinem letzten Regiments-Chef in Danzig.

Schlachten
1677 besetzte es Stettin
1689 kämpfte es am Rhein
1691 bis 1695 war ein Bataillon in Ungarn, so 1691 in der Schlacht bei Slankamen, während 1695 das andere noch vor Namur stand.
1708 bei Oudenarde und Lille
1709 bei Malplaquet und Mons
1715 nahm es unter Verlusten die Peenemünder Schanze. 

17.5.1742 bei Chotusitz nahm es am Schlußangriff des rechten Infanterie-Flügels mit 21 frischen Bataillonen im zweiten Treffen ohne besondere Verluste teil. 
1744 marschierte es mit der Armee des Königs nach Böhmen und war an der Einschließung von Prag in der ersten September-Hälfte beteiligt. 
Bei Soor am 30.9.1745 erzwangen die Grenadiere die Einnahme der für uneinnehmbar gehaltenen österreichischen Batteriestellung auf der Graner Koppe, einer Schlüsselstellung des Gegners, zusammen mit den Grenadieren der I.R. 3 und 6. Mit 32 Toten und 133 Verwundeten erlitten sie hier hohe Verluste.
30.8.1757 bei Groß Jägersdorf das ganze Regiment mit seinen Grenadieren warf mit glänzender Tapferkeit die Russen in den Ostteil des Waldes zurück und das Bataillon 78 Mann verlor. 
25.8.1758 Zorndorf das 1. Bataillon gehörte zum rechten Flügel und stürmte die russische Batterie gegen wütendes Kartätschfeuer, dann traf es der russische Gegenstoß in die Flanke, nachmittags geriet es in den feindlichen Kavallerieangriff. Mit 28 Toten, 206 Verwundeten, 176 Vermißten oder Gefangenen hatte es zwei Drittel eingebüßt. Als der Dohna‘sche Flügel auf dem Höhepunkt antrat, traf ihn die Wucht der russischen Haupt-Attacke
21.7.1762 Burkersdorf erstürmte es von Ludwigsdorf her erst die nördliche Schanze, dann auch die südliche gegen tapferen Widerstand

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 5
Regiment zu Fuß

Chef des Regiments
1655 Sommer Oberst Jonas Casimir Frhr. zu Eulenburg
sp. Generalmajor
1667 Fürst Boguslaw Radziwill,
Generalgouverneur in Preußen
1670 Kurprinz Karl Emil, Oberst,
sp. Generalmajor
1674 Oberst Hans Adam v. Schöning,sp. Generalleutnant
1707 Generalleutnant Georg Abraham v. Arnim,
sp. Feldmarschall
1731 21.09. Generalleutnant Jakob v. Bechefer
1732 06.02. Generalleutnant Christoph Heinrich v. d. Goltz

 


1739 10.04. Oberst Johann Heinrich v. Wedell,
sp. Generalmajor,
1742 05.07. Oberst Anselm Christoph v. Bonin,
sp. Generalleutnant
1755 07.06. Generalleutnant Herzog Ferdinand v. Braunschweig, sp. Generalfeldmarschall
1766 12.12. Generalleutnant Friedrich Christoph v. Saldern
1785 06.04. Generalleutnant Christian August v. Lengefeld
1789 26.08. Generalleutnant Ludwig Carl v. Kalckstein
1800 20.11. Generalleutnant Franz Kasimir v. Kleist

Regiments-Geschichte
Sommer 1655 gegründet, wurde es aufgefüllt mit Dienstpflichtigen aus den Kurfürstlichen Ämtern 
Hans Adam von Schöning vereinigte es mit dem I.R. 1 als Garde. 

1707 mit zehn Kompanien als "Leibregiment" wieder selbständig
Garnison war Magdeburg. Die Rekruten stammten aus den Städten Magdeburg, Calbe, Staßfurt, Aken, Egeln, Görtzke, Loburg, Luckenwalde und z. T. Neustadt wie aus den Kreisen Jerichow I und II, Luckenwalde und z. T. Holzkreis 1 des Herzogtums Magdeburg. 1806 bei der Hauptarmee, löste es sich bei der Magdeburger Kapitulation am 8.11.1806 auf; Gediente östlich der Elbe kamen zum Leibregiment.

Schlachten
1677 Einnahme von Stettin und Feldzug gegen die Schweden
1685 gegen Polen
1686 in Ungarn
1689 am Rhein
1705 in Italien
1708 in der Dauphiné
1709 in Flandern
1715 im Pommerschen Feldzug bei Stralsund, vor Wismar und beim Übergang nach Rügen dabei
1734/1735 ging es an den Rhein
1.4.1741 beim Observations-Korps des Alten Dessauers gegen Sachsen und Hannover im Lager Göttin
Mollwitz stand es auf dem rechten Flügel zwischen der Kavallerie mit großer Standhaftigkeit und verlor 211 Mann. 
17.5.1742 Chotusitz —wieder auf dem rechten Flügel — hatte es geringe Verluste
4.6.1745 bei Hohenfriedeberg nahm es in der Brigade Hertzberg des zweiten Treffens links am letzten Infanterieangriff der 18 Bataillone gegen 33 österreichische Bataillone zwischen Thomaswaldau und Günthersdorf teil. 
Bei Soor deckten die Grenadiere Anmarsch und Rücken. Kesselsdorf am 15. ds. Js. nahm nur das Regiment teil.

 

Lobositz am 2.10.1756 nahm das ganze Regiment mit dem Gren. Btl. teil, das mittags den Gegenangriff vom Lobosch bis zum Elbufer führte, drei Geschütze erbeutete und 98 Tote, 14 Verwundete, 16 Vermißte einbüßte. Drei Pour-le-merite bezeugten des Königs Anerkennung. 
Roßbach am 5.11.1757 kämpfte wieder das ganze Regiment geschlossen am linken Flügel, den die französischen Kolonnen zuerst angriffen und in seiner geringen Tiefe zu durchbrechen suchten. Sie wurden von der preußischen Artillerie und den Salven des Regiments empfangen, bis der Angriff zusammenbrach. 
Bei Leuthen vier Wochen später kämpften die Musketiere mit, 
Hochkirch am 14.10. 1758 bildete das Regiment ohne Grenadiere mit dem III. Bataillon Garde auf den Höhen von Pommritz für den rechten Flügel unter dem König sehr geschickt eine rückwärtige Gefechtslinie zur Aufnahme der zurückweichenden Truppen, bis gegen 9 Uhr der Kampf erstarb. Die Grenadiere traten bei Kunersdorf am 12.8. 1759 im ersten Treffen der Avantgarde vom WaickBerg über den Bäcker-Grund zum Angriff auf den MühlBerg nördlich Kunersdorf an und nahmen ihn mit mehr als 60 Geschützen, ein vielversprechender Anfangserfolg, der sich aber am Gegenhang des Kuh-Grundes blutig festlief, nach 91 Toten, 244 Verwundeten. 
In der Liegnitzer Schlacht vom 15.8.1760 stieß das Regiment beim preußischen Gegenangriff in das Dorf Panten vor und warf die Österreicher über die Katzbach zurück. 
Bei Torgau griffen sie am 3.11. ds. Js. nach langem Umgehungsmarsch gegen volles Artilleriefeuer "in dünner Linie" die Mitte des Gegners auf den Süptitzer Höhen unter schwersten Verlusten an. Die Musketiere führten den dritten Angriff, der wieder mißlang. Als in der Dämmerung Zietens Angriff von Süden einsetzte, riß Major von Lestwitz die Reste des Regiments noch einmal gegen den überraschten Feind hoch, der wich. Die Verluste waren so hoch, daß der König jede Bekanntgabe verbot. Dank seiner vorzüglichen Leistungen gehörte das Regiment stets zur Armee des Königs

INFANTERIE-REGIMENT NR. 6
Grenadier-Garde

Chefs des Regiments
1675 Kurprinz Friedrich III.
1688 Kurprinz Friedrich Wilhelm I.
1713 König Friedrich Wilhelm I.
1743 02.03. Generalmajor Gottfried Emanuel v. Einsiedel, sp. Generalleutnant
1745 27.10. Oberst Wolf Friedrich v. Retzow,
sp. Generalleutnant
1760 05.02. Generalmajor Friedrich Christoph v. Saldern,
sp. Generalleutnant

 


1766 20.12. Oberst Hans Sigismund v. Lestwitz,
sp. Generalmajor
1779 17.06. Generalmajor Friedrich Wilhelm v. Rohdich,
sp. General der Infanterie, Präsident des Oberkriegskollegiums
1796 29.01. Generalmajor Adam Dietrich v. Roeder
1798 19.01. Oberst Friedrichv. Ingersleben
1801 21.12. Oberst Karl Ludwig v. Le Coq,
Kommandeur en chef

Regiments-Geschichte
1674 aus dem beim Schwedeneinfall in Brandenburg  aufgerufenen Landesaufgebot zum Schutze Berlins wurde 1675 mit Verfügungen vom Mai und Juni ds. Js. das "Regiment Kurprinz" als Regiment zu Fuß formiert für den neuen Kurprinzen Friedrich (1657 bis 1713)
1685 gab es Kräfte an das I.R. 12, 
1702 an I.R. 8 und 19 ab. 
1701 hieß es "Regiment Kronprinz".
Inzwischen errichtete 1710 Kronprinz Friedrich Wilhelm I. aus eigener Tasche das bekannte "Große Leib-Bataillon" der ‘Langen Kerls‘, wegen seiner roten Westen und Hosen auch ‘Rotes Bataillon‘ genannt, und übernahm 1711 selbst das Kommando über das Regiment. 
1713 kam das III. Bataillon zum I.R. 22, dafür wurde das Leib-Bataillon 1. Bataillon des Regiments, das jetzt "Königs Regiment" hieß und bis 1740 15 Kompanien "große Grenadiers" hatte, dazu seit 1733/1734 drei Flügelgrenadier-Kompanien, eine beachtliche Lehr- und Versuchstruppe, die nach dem Pommern-Feldzug 1715 25 Friedensjahre vielfach zu nutzen verstand. Sie war eng verbunden mit der Garnison Potsdam und bezog ihren Ersatz wie das I.R. 15 — über das ‘Korps der Unrangierten der Garde‘ aus den Freiregimentern der Armee, zusätzlich aus dem "Königs-Kanton" von sechs schlesischen Gebirgs-Kreisen, praktisch ein weiteres Bataillon. Seine Feldwebel hatten den Rang von Fähnrichen der Armee, alle Soldaten höhere Löhnung.
Am 28.7.1740 behielt Friedrich II. nur noch ein Bataillon, das ab Februar/März 1743 den Namen des Chefs führte. Da sein I.R. 15 nunmehr "Königs Garde" wurde, kamen die beiden anderen Bataillone dorthin, die Leibkompanie zu den neuen I.R. 34 und 35, ungeeignete Männer zum Garnison-Btl. nach Magdeburg. Damit war die Tradition gewahrt; es spielte eine anerkannte, aber zurückhaltende Rolle. 
1801 hieß es nur noch ‘GardeGrenadier-Bataillon‘ stand 1806 bei der Hauptarmee und kapitulierte bei Erfurt und Prenzlau.

Schlachten
1677 nahm es am Feldzug gegen die Schweden in Pommern teil
1686 kämpfte es bei Ofen
1689 bei Kaiserswerth und Bonn am Rhein
Ein Bataillon in niederländischem Solde deckte 1691 bei Leuze den Rückzug und schlug zwei Regimenter zurück, erlitt aber bei Steenkerken schwere Verluste. 
1695 schlug es sich bei Namur, 
1696 bei Gent,
1697 bei Oudenarde. W
1704 belagerte es Geldern und kämpfte bei Höchstädt
1706 bis 1712 focht es in Flandern bei Menin, Oudenarde, Gent, Malplaquet, Tournai, Mons, Bethune, Douai, Landrecy und Meurs.
Im Ersten Schlesischen Krieg war es im Lager Göttin
4.6. 1745 Hohenfriedberg machte es in der Garde-Brigade im ersten Treffen links den letzten Infanterie-Angriff mit bei 184 Mann Ausfällen
30.9.1745 bei Soor durchstieß die Garde-Brigade die Mitte der Sachsen und Österreicher 
bei Burkersdorf, stürmte die Flügelgrenadier-Kompanie die Graner Koppe . Es verlor fast ein Drittel.
5.11. 1757 Roßbach; die Flügelgrenadier-Kompanie hatte schon die Schlachten von Lobositz und Prag hinter sich. Leuthen bei der Erstürmung des Friedhofes im Rahmen der Garde-Brigade vollbrachte es ‘Wunder an Tapferkeit‘. Es büßte hier 36 Tote, 156 Verwundete ein. 14.10.1758 Hochkirch  warf es sich westlich des Dorfes im geschlossenen Gegenangriff der Garden und der Infanterie-Regimenter 20 und 26 dem Feinde entgegen und drängte seinen linken Flügel ein Stück weit zurück.
Dabei hat es rd. 335 Mann verloren. 
15.8.1760 bei Liegnitz stand es an der Katzbach. Die Verluste blieben gering. 
3.11.1760 Torgau die Garde-Brigade fiel dem Gegner in Rücken und Flanke und entschied damit die fast verlorene Schlacht. Der Angriff kostete das Bataillon acht Offiziere, 338 Mann. 
Burkersdorf und Leutmannsdorf

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 7
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1676 27.11. Kurfürstin Dorothea von Brandenburg
1688 Generalmajor Carl Philipp Markgraf von Brandenburg, sp. Generalleutnant
1695 Generalmajor Christian Ludwig Markgraf von
Brandenburg, sp. Generalleutnant
1734 22.09. Oberst Friedrich Casimir v. Botzheim,
sp. Generalmajor
1737 30.08. Oberst Carl Wilhelm v. Bredow,
sp. Generalmaior

1741 31.10. Oberst August Wilhelm Prinz von Braunschweig-Bevern, sp. Herzog und General der Infanterie, Gouverneur von Stettin
1781 04.08. Generalmajor Karl Ludwig v. Winterfeld
1784 05.04. Generalmajor Wilhelm Heinrich Frhr. v. d. Goltz
1790 04.05. Oberst Karl Eduard v. Tiedemann
1790 26.09. Generalmajor Karl Philipp v. Owstien,
sp. Generalleutnant

 

Regiments-Geschichte
1674 nach dem Ausmarsch des Garde-Regiments (Nr. 1)  ins Elsaß wurden die vier zurückgebliebenen Kompanien durch Zuwerbung in demselben Jahr auf sechs und zwei Jahre später auf acht Kompanien vermehrt, so daß mit dem 27. November 1676 das neue ‘Leibregiment der Kurfürstin Dorothea‘ etatisiert werden konnte. 
1688 wurde es auf zehn Kompanien aufgestockt
1685 gingen Abgaben an I.R. 12, 1688 I.R. 20, 1702 I.R. 19; mit erstem und letztem bestanden enge Verbindungen. Seine Garnison war Stettin. Ersatz kam aus den Städten Damm, Poelitz, Bahn, Werben, Freyenwalde, Jakobshagen, Zachan und z. T. Stettin wie aus den Kreisen Pyritz, Randow und z. T. Saatzig und Greifenhagen. 
1806 kam es vom Weimar‘schen zum Blücher‘schen Korps und kapitulierte am 7. November in Ratekau; das III. Bataillon blieb in Kolberg mit allen gedienten Soldaten.

Schlachten
1677 bis 1693 hatte das Regiment an der Seite des I.R. 6 gekämpft
seit 1694 in Oberitalien
1702 Kaiserswerth
1703 vor Geldern
1704 bei Höchstädt und Landau, 
1705 bei Cassano
1706 bei Calcinato, Reggio und Turin
1708 nahm es an der Belagerung von Lille 
1710 von Aire teil
1715 kämpfte es vor Stralsund
10. April 1741 bei Mollwitz deckten die Grenadiere den Ohlauer Artillerie-Park; das Regiment nahm am entscheidenden Infanterie-Angriff unter Schwerin teil, 

17. Mai 1742 bei Chotusitz kämpfte das ganze Regiment gemeinsam und machte den preußischen Schluß-Angriff von 21 Bataillonen mit
Im September 1744 gehörten Regiment und Grenadiere zu den Belagerungstruppen von Prag. 
4. Juni 1745 Hohenfriedeberg zeichnete es sich bei im ersten Treffen des linken Flügels neben der Garde-Brigade — durch breiten Zwischenraum getrennt — in wütendem Feuer durch ununterbrochenen Angriff auf Güntheradorf aus. Ein Drittel blutiger Verluste zwang das Regiment, anschließend in Striegau zu verbleiben. Die Grenadiere waren beim Sturm auf Thomaswaldau glimpflich davongekommen.
30.9.1745 bei Soor im Durchbruch auf die Burkersdorfer Höhen Ausfälle von 127 Soldaten.
1.10. 1756 bei Lobositz schlug das Regiment am Lobosch  mit dem Bajonett den feindlichen Angriff zurück. Dieser Angriff riß auch die Mitte und den rechten Flügel fort zum Siege. 
18. 6.1757 bei Kolin zur vordersten Brigade des ersten Treffens gehörte und den Vorstoß auf die Krzeczhorz-Höhe anführte. Am Nachmittag erstürmte es eine feindliche Batterie und warf sich erneut mit dem Bajonett auf den Feind und nahm zahlreiche Geschütze. Es verlor 26 Offiziere, 1.018 Mann.
25.8.1758 versagte es in der Zorndorfer Schlacht
23.7.1759 geriet es in die Niederlage bei Kay, am 
12.8.1759 in die von Kunersdorf, wo das Regiment vor dem Großen Spitzberg ausblutete. Allein die Grenadiere beklagten 117 Tote und 200 Verwundete. 
3.11.1760 bei Torgau griff das ganze Regiment in der Kolonne Hülsen zweimal unter großen Verlusten von Nordwesten vergeblich die Süptitzer Höhen an. E‘rst bei Freiberg am 29. Oktober 1762 eroberte es fünf Kanonen und eine Fahne

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 8
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1679 20.02. Oberst Johann v. Zieten,
sp. Generalmajor
1690 Oberst Anton Günther Fürst von Anhalt-Zerbst,
sp. Generalleutnant
1714 Dez. Oberst Christian August Prinz von Anhalt-Zerbst, sp. Feldmarschall
1747 19.03. Generalmajor Johann Otto v. Treskow
1754 25.06. Generalmajor Georg Friedrich v. Amstell,
1757 12.05. Generalmajor Karl Ferdinand Baron v. Hagen
gen. Geist

 


1759 25.02. Generalmajor Julius Dietrich v. Quell
1769 13.12. Oberst Levin Friedrich v. Hacke
1785 05.04. Generalleutnant Johann Georg Wilhelm Frhr. v. Keller
1786 01.03. Generalmajor Johann Andreas Anton v. Scholten
1791 31.08. Generalmajor Franz Otto v. Pirch
1795 26.12. Generalmajor Friedrich Leopold v. Rüts,
sp. Generalleutnant

Regiments-Geschichte
15.11.1678 gingen 1.000 Kommandierte aus märkischen Garnisonen als Marsch-Regiment nach Preußen, um am
20. Februar 1679 unter Oberst Johann v. Zieten ein neues Regiment mit acht Kompanien aufzustellen. 
1688 trat das 1. Bataillon in niederländische Dienste, während das II. Bataillon 1697 aufgelöst wurde.
Seine Garnison war ab 1683 Minden, 
1702 wurde es mit zwei Kompanien I.R. 6 wieder auf volle Stärke gebracht,
1716 bis 1792 Stettin, 
1794 Warschau und Lowicz für drei Kompanien. 
Der Ersatz kam aus Stettin, Gülzow, Greifenberg, Labes und dem Domkapitel Cammin, dazu aus den Kreisen Flemming, Saatzig, Borck, Propstei Kuckelow und z. T. Greifenhagen
1795 aus den Kreisen Pultusk. Ostrolenka, Przasnicz, Wyszogrod, Mlawa und z. T. aus Warschau
1806/1807 gehörte es zum Reserve-Korps L‘Estocq, dann zum Korps Blücher in Vorpommern.

Schlachten
Das 1. Bataillon besetzte Ath
1691 bei Leuze
1692 vor Namur und bewährte sich mit Ruhm, aber 2./3.8.1691 Verluste in der Schlacht von Steenkerke
1693 bei Neerwinden
Es bestürmte Kaiserswerth und Venlo i
1703 Bonn, Maastricht und Huy
1708 stand es vor Lille
1709 vor Tournai und kämpfte bei Malplaquet
1710 eroberte es Douai, St. Venant und Aire
23.2.1715 ging in den Krieg gegen Schweden ab : zunächst Verstärkung der Stettiner Verteidigung, dann mit einem Bataillon Landung auf Rügen
1741 gehörte das Regiment zum Observations-Korps im Lager Göttin, dann in Berlin
Seine Grenadiere stürmten Glogau mit und kämpften im zweiten Treffen des linken Flügels bei Mollwitz.

12.9.1744 nahm das Regiment geschlossen an der Belagerung von Prag teil, wobei die Grenadiere Stellungen auf dem Ziska-Berge eroberten
14.2. 1745 stürmte das 1. Bataillon mit die Plomnitzer Höhen ostwärts Habelschwerdt, 
4.6.1745 Hohenfriedberg sah die Grenadiere am linken Flügel, das Regiment im zweiten Treffen links außen
Die Grenadiere sicherten bei Soor den Rücken der Armee und erstürmten bei Kesselsdorf unangreifbare, eisbedeckte Felsabhänge.
6.5.1757 Prag stürmte das Regiment rechts, die Grenadiere am linken Flügel. 
15.7.1757 Kolin gerieten die Grenadiere nach tapferer Verteidigung von Gabel, das die Verbindung mit Zittau sicherte, in Gefangenschaft,
22.11.1757 erlebte es die Niederlage an der Lohe westlich Breslau
Leuthen
Als die Grenadiere einen 45 Kilometer langen Nachschub-Transport von Troppau mit fast 4.000 Fahrzeugen gegen Laudon am 28. Juni bei Gundersdorf erfolgreich, am 30. Juni bei Domstadtl vergeblich zu decken hatten, erlitten sie schwere Verluste.
25.8.1758 bei Zorndorf verloren sie abermals 193 Soldaten. 
14.10.1758 bei Hochkirch am  standen Regiment und Grenadiere zusammen. Die Grenadiere kämpften am linken Flügel, den der zweite Hauptstoß des Feindes traf. 
1759 bezog es mit der Armee des Königs am 10. Juli das gut befestigte Lager von Schmottseiffen südlich Löwenberg, um Schlesien nach Süden und Norden zu sichern. 1760 ging das Regiment zum Korps des Prinzen Heinrich, das nach dem Siege von Liegnitz, an dem die Grenadiere teilnahmen, am 29. August zum König stieß. In der kalten November-Nässe von Torgau griff es mit der Brigade Bülow nach Zurückweichen der Avantgarde im zweiten Angriff bis auf die Süptitzer Höhen an und blutigst dezimiert, allen Gegenstößen stand. Von 1.300 Mann kamen 300 zurück.

INFANTERIE-REGIMENT NR. 9
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1680 Generalmajor Johann Ernst v. Pöllnitz,
Gouverneur von Lippstadt
1684 Generalmajor Heinrich Baron de Briquemault
1692 Oberst v. Boys,
j- bei Neerwinden
1694 Generalmajor v. Schlabrendorff,
sp. Generalleutnant und Gouverneur von Küstrin
1713 Generalmajor Etienne du Trossel
1714 Oktober Generalleutnant Johann Sigismund Frhr.v. Heiden,
sp. General der Infanterie,
Gouverneur von Wesel
1719 14.03. Oberst Jonas Casimir v. Auer,
sp. Generalmajor
1721 09.03. Oberst Johann du Buisson
1726 05.08. Oberst Christoph Rudolf v. Schliewitz
1732 19.01. Oberst Sigismund Rudolf v. Waldow
1735 21.07. Oberst Otto Friedrich v. Leps,
sp. Generalmajor

 


1747 14.10. Generalmajor Johann Christian Rulemann Frhr.
Quadt v. Wickeradt
1756 04.10. Generalmajor Friedrich Ludwig v. Kleist,
1758 05.01. Generalmajor Jürgen Friedrich v. Oldenburg
1758 01.03. Generalmajor Nikolaus Lorenz v. Puttkamer
1759 17.07. Generalmajor Friedrich August v. Schenckendorff
1763 31.07. Generalmajor Carl Friedrich v. Wolfersdorff,
sp. Generalleutnant
1782 20.05. Generalmajor Alexander v. Budberg
1792 07.11. Oberst Wilhelm Dietrich v. Manstein,
sp. Generalmajor
1796 18.08. Oberst Christian Ludwig v. Winning,
sp. Generalmajor
1796 06.12. Oberst Johann Friedrich v. Brehmer,
sp. Generalmajor
1802 20.03. Oberst Johann Friedrich v. Schenck,
sp. Generalmajor

Regiments-Geschichte
Aus der Besatzung von Minden seit 1646 gründete Generalmajor v. Pöllnitz im August 1680 unter Zuführung einer Frei-Kompanie die "Pöllnitz‘ sche Eskadron" mit 750 Mann in Lippstadt. Bis 1756 waren Soest, Hamm und Unna Garnisonen, seit 1763 ein Bataillon in Hamm, das andere in Soest. Rekruten kamen aus Hamm, Unna, Lünen, Bochum, Soest, Altena, Plettenberg, Wetter, Hattingen wie aus den Kreisen Hamm, Wetter, Altena und Hörde. Es diente dem Schutz der westlichen Landesteile. Ende 1694 wurde es durch ein Bataillon des aufgelösten Regiments Alt-Holstein verdoppelt. Unter Generalmajor v. Schlabrendorff wurde es nach Rückkehr 1697 reduziert, um 1702 durch Abgabe ganzer Kompanien der I.R. 3, 10 und 14 erneut aufgestockt zu werden.
1759/1760 bestand nur ein Bataillon, 1760/1761 waren es wieder zwei mit 1.220 Mann trotz fehlendem Ersatz aus dem französisch besetzten Westfalen.
1806 kapitulierte es im Rüchel‘schen Korps am 16. Oktober bei Erfurt, das III. Bataillon in Hameln.

Schlachten
Kaiserswerth
1703 bei Rheinbergen und Höchstädt
1706 vor Menin und Turin
1708 bei Oudenarde
1709 bei Malplaquet
1715 blieb ein Bataillon in Magdeburg, das andere nahm am Peene- und Swine-Übergang wie an der Landung auf Rügen teil.

Im Ersten Schlesischen Kriege gehörte das Regiment zum Observations-Korps des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau, das Anfang April 1741 im Lager Göttin südlich Brandenburg/Havel sammelte.
15.12.1745 Kesselsdorf, wo die Grenadiere am rechten Flügel 103 Tote und 200 Verwundete hatten.
Lobositz nahmen sie kurz nach 14 Uhr 
In der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757 kämpften die Grenadiere links, das Regiment rechts im ersten Treffen unter dem Herzog von Bevern, durchbrach südlich Kej mit das Zentrum und geriet in die Talenge des Roketnitzer Baches. Hier verlor es 20 Offiziere, 550 Mann, also die Hälfte. Trotzdem widerstand es sechs Monate später bei Roßbach dem tiefgestaffelten Angriff der Franzosen.
Breslau
18.6.1757 bei Kolin wurden die Grenadierein in die Krise des linken Flügels gerissen. 
1759 wird zum Schicksalsjahr: Nach dem Vorstoß mit dem Sächsischen Korps nach Franken geriet es am 23. Juli in Wedell‘s Niederlage bei Kay 
Kunersdorf wieder gegen die Russen
21. November nach schwersten Kämpfen in die Kapitulation des Finck‘ sehen Korps bei Maxen mit dem restlichen Bataillon, "ein bis dato ganz unerhörtes Exempel".

1760 bei Torgau die Grenadiere
1762 taugte es nur noch zur Besatzung Neisse, während die Grenadiere noch Freiberg am 29. Oktober mitmachten.

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 10
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1683 Mai Oberst Alexander Prinz von Kurland
1686 02.09. Oberst Ferdinand Prinz von Kurland
1689 Generalmajor Friedrich Frhr. v. Heiden,
sp. General der Infanterie
1703 Generalleutnant Friedrich Erbprinz von Hessen
Kassel, sp. General der Kavallerie
1714 11.01. Generalmajor Georg Prinz von Hessen-Kassel,
sp - Generalleutnant
1730 27.05. Oberst Dietrich Prinz von Anhalt-Dessau,
sp. Generalfeldmarschall und Fürst
1750 31.12. Oberst Dietrich Erhard v. Knobloch,
sp. Generalmajor

 


1757 12.05. Generalmajor Gottlob Ernst v. Pannwitz
1759 10.02. Generalmajor Friedrich Wilhelm v. d. Mosel
1768 19.01. Oberst Eggert Christianv. Petersdorff
1781 22.05. Oberst Sylvius Ferdinand v. Stwolinsky
1787 05.07. Generalmajor Friedrich Wilhelm Siegmund v. d. Marwitz
1788 01.12. Generalmajor Gisbert Wilhelm Frhr. v. Romberg, sp. Generalleutnant und Gouverneur von Stettin
1799 10.07. Generalmajor Wilhelm Albrecht v. Burghagen
1799 01.10. Generalmajor Gottlieb Ehrenreich v. Besser
1803 20.12. Oberst Karl Alexander v. Wedell

Regiments-Geschichte
Im Mai 1683 wurde in Ostpreußen ein Bataillon mit vier Kompanien für Prinz Alexander von Kurland geworben und am 2 1. Januar 1685 durch ein zweites aus Resten heimgekehrter Marsch-Regimenter zum ‘Regiment Kurland‘ verstärkt, um es im Türken-Krieg einzusetzen.
1689 gab das Regiment ein Bataillon zum IR. 16 ab, sich aber mit Kompanien des Regimentes Spaen wieder auffüllte.
1702 gingen Mannschaften zum I.R. 9
1713 kehrte es zurück und kam nach Westfalen in Garnison. Es erlebte nur Siege und erfolgreiche Belagerungen.
 1715 löste ein Bataillon das Bataillon Schönebeck in Kolberg ab 
Seit 1714 waren Bielefeld und Herford für je ein Bataillon die Garnison. Ersatz kam aus der Grafschaft Ravensberg, z. T. Fürstentum Minden, vor allem aus den Ämtern Hausbergen, Vlotho, Limberg und Sparenberg, dazu aus den Städten Bielefeld, Herford und Vlotho selbst. 25 Jahre Ausbildungszeit im Frieden folgten. Wegen der Farbe der Westen und Hosen hieß es "das gelbe Regiment".
1806 beim Rüchel‘schen Korps, löste es sich mit der Kapitulation von Erfurt am 16. Oktober auf, das III. Bataillon durch die von Nienburg/Weser.

Schlachten
2.9.1686 Ofen  
1695 nahm es an der Belagerung von Namur teil
1706 stand es vor Menin, 
1709 bei Tournai, Malplaquet und Mons, 
1710 half es Douai und Aire, 
1711 Bouchain belagern.
1712 lag es in Brabant,
andere Kompanien waren an der Landung in Rügen am 15. Oktober ds. Js. beteiligt.
Bei Mollwitz am 10. April 1741 überstand es den Massenangriff der feindlichen Kavallerie und stieß beim Gegenangriff unter Schwerin mit als erstes auf den Gegner, verlor aber 14 Offiziere und 439 Mann, also fast ein Bataillon. 

Im Dezember ds. Js. marschierte es im Korps Schwerin in Mähren ein und besetzte am 27. Dezember Olmütz, 
17.5.1742 bei Chotusitz nahm es auf dem rechten Flügel am entscheidenden Infanterie-Angriff Richtung Czaslau teil.
Im Zweiten Schlesischen Krieg sicherte es mit dem I.R. 9 die wichtige Festung Magdeburg
1 5. Dezember Schlacht bei Kesselsdorf. Wieder verlor es in Artilleriefeuer und Nahkampf 14 Offiziere, 477 Mann, die Grenadiert hatten 72 Tote, 206 Verwundete.
Im Siebenjährigen Kriege gehörte es zur Armee des Königs —am rechten Flügel des mittleren Korps unter seiner Führung — die konzentrisch in Sachsen eindrang. 
Während der Schlacht von Prag am 6. Mai 1757 gehörte es zum Korps Keith, das mit 30.000 Mann die Westseite der Stadt einschloß und die rückwärtigen Verbindungen sicherte. 
Nach Kolin hob der König am 19. Juni ds. Js. die Belagerung Prags auf.
Die Grenadiere hatten Kolin mitgemacht und gerieten am 15. Juli nach tapferer Verteidigung des Städtchens Gabel in Gefangenschaft. 
Am 7. September erlebte es das Gefecht bei Moys, 
am 22. November in der ersten Schlacht die Niederlage westlich Breslau, 
um am 5. Dezember bei Leuthen mitzukämpfen. Mit der Garde stürmte es unter schweren Verlusten immer wieder gegen den Kirchhof als Hauptstützpunkt des Gegners an und büßte zwölf Offiziere, 741 Mann ein! 
Dennoch nahm es an der Belagerung Breslaus teil, das am 19. Dezember fiel. 
1758 marschierte es mit dem König auf Olmütz, um es vom 1 - Juni bis 1. Juli zu belagern.
17. Juni bei Landeshut ging mit noch 328 Mann das Bataillon in Gefangenschaft.
21. Juli 1762 stürmte es die nördliche Schanze von Burkersdorf und bekam drei Pour-le-merite. 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 11
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1685 18.08. Generalmajor Friedrich Ludwig Herzog von
Holstein-Beck, sp. Feldmarschall
1721 19.08. Generalmajor Friedrich Wilhelm Prinz von
Holstein-Beck, sp. Feldmarschall
1749 04.12. Generalmajor Lorenz Ludwig v. Below,
sp. Generalleutnant
1758 12.09. Generalmajor Johann Carl Frhr. v. Rebentisch
1763 25.07. Generalmajor Hans v. Tettenborn,
sp. Generalleutnant

 


1776 30.06. Oberst Jakob Rüdiger v. Zastrow,
sp. Generalmajor
1782 20.05. Oberst Friedrich Alexander v. Rothkirch,
sp. Generalmajor
1786 01.03. Generalmajor Carl v. Voß
1790 26.09. Generalmajor Friedrich Carl Ludwig Herzog von Holstein-Beck, sp. in russischem Dienst
1798 01.03. Oberst Ernst Sigismund v. Schöning,
sp. Generalmajor
1807 08.03. Oberst Heinrich Prinz von Preußen,
sp. Generalmajor

Regiments-Geschichte
18.8.1685 errichtete Generalmajor Herzog Friedrich Ludwig von Holstein-Beck im Westen eine Freikompanie, die kurz darauf durch je zwei Kompanien der Regimenter Alt-Holstein und Spaen auf ein Bataillon, 
1687 auf ein Regiment verstärkt wurde, zunächst mit Garnison in Wesel. 
1688 machte es Abgaben an I.R. 20, 
1698 in Ostpreußen bis 1765 in Königsberg, ab 1765 in Rastenburg, Angerburg, Nordenburg und in Drengfurth die Grenadiere. Seine Rekruten stammten aus einem Drittel von Königsberg, Angerapp und Drengfurth sowie aus den Ämtern des östlichen Samlandes um LabiauTapiau bis zur Linie Tllsit-Insterburg.
1702 Abgaben an I.R. 17
1806/1807 überlebte es im Reserve-Korps L‘Estocq in Ostpreußen und hieß 1914 Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm 1. (2. Ostpr.) Nr. 3.

Schlachten
1688 bis 1697 kämpfte ein Bataillon in niederländischem Dienst gegen Frankreich, u. a. bei Namur und Landen, 1693/1697 eins in Ungarn gegen die Türken, so bei Temesvar und Zenta. 
1705/ 1706 standen die Grenadiere in Italien bei Cassano, Calcinato, Reggio und Turin, 
1708 das Regiment vor Lilie
1709 bei Tournai, Mons, Malplaquet
1710/1712 war ein Bataillon noch in Italien, eins im Nordischen Krieg in Ostpreußen und der Uckermark. 1715 nahm ein Bataillon an der Landung auf Rügen teil.
Im Ersten Schlesischen Krieg war es beim Observations-Korps des Alten Dessauers im Lager Göttin

17. Mai Chotusitz mitsamt den Grenadieren. Nach der Reiterschlacht griff das 1. Bataillon aus dem zweiten Treffen südlich des Ortes mit an, während das nachgezogene II. Bataillon in erbitterte Häuserkämpfe verwickelt wurde, inmitten heftiger Feuersbrünste, bis der Angriff des frischen rechten Flügels die Entscheidung brachte. 
Am 4. Juni stand das Regiment geschlossen bei Hohenfriedberg am rechten Flügel des zweiten Treffens, die Grenadiere an der linken Flanke. Infolge der Linksschwenkung des Infanterie-Angriffs kam es an die Spitze und traf die Naht zwischen Sachsen und Österreichern. Die Grenadiere nahmen in der Brigade Polentz Thomaswaldau.
Bei Soor stellten sie am 30. September ds. Js. die rückwärtigen Sicherungen. Alle ostpreußischen Regimenter gingen bei Kriegsschluß in ihre Garnisonen.
Groß-Jägersdorf am 30. August wurde verloren, die Grenadiere fast aufgerieben.
April 1758 den Landungsversuch Schweden bei Peenemünde zurückschlug.
Zorndorf am 25. August ds. Js. wurde es nach zweistündigem Artilleriefeuer auf dem rechten Flügel durch massierte russische Kavallerie-Angriffe vorübergehend in Panik gerissen, siegte aber doch. Dabei büßte es 19 Offiziere und 707 Mann ein 
1759 kämpften die Grenadiere am 23. Juli bei Kay glimpflich, am 12. August bei Kunersdorf mit Ausfall von 263 Mann verlustreich.
29. Oktober erfolgreich das Gefecht bei Pretzsch 
20. November bei Maxen mit dem Korps Finck in Gefangenschaft, 
1760 mit einem Bataillon mühsam wiederhergestellt, verteidigte es am 31. Juli bis 4. August Breslau

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 12
Regiment zu Fuß

 

Chefs des Regiments
1685 23.01. Markgraf Philipp Wilhelm v. Brandenburg
Schwedt, sp. Generalfeldzeugmeister
1712 31.03. Oberst Heinrich Friedrich Markgraf v. Brandenburg-Schwedt, sp. Generalmajor
1741 3 1.05. Oberst Wolf Baithasar v. Selchow,
sp. Generalleutnant
1743 15.12. Oberst Ludwig IX. Erbprinz v. Hessen-Darmstadt, sp. Generalleutnant

 


1757 10.11. Generalmajor Friedrich August v. Finck,
sp. Generalleutnant
1763 29.05. Generalmajor Johann v. Wunsch,
sp. General der Infanterie
1788 20.10. Generalmajor Franz Casimir v. Kleist,
sp. Generalleutnant und Gouverneur von Magdeburg
1800 20.11. Oberst Friedrich Wilhelm Herzog v.
Braunschweig
-Oels, sp. Generalmajor

Regiments-Geschichte
Auf Befehl vom 23. Januar 1685 stellte Oberst Wilhelm v. Brandt bei Potsdam am 16. März ds. Js. aus Einzelabgaben der sechs Regimenter zu Fuß von je 200 Mann, des Regiments "Kurfürstin" von 300 Mann ein Regiment mit acht Kompanien für den Markgrafen Philipp Wilhelm von Brandenburg-Schwedt auf und ging in Lebus und der Neumark mit dem Stab in Landsberg in Garnison. 
1702 gab es zwei Kompanien an I.R. 19
1703 Aufstockung auf zehn Kompanien
1716 wurde Prenzlau Garnison, der Ersatz kam aus der Uckermark und den Städten Prenzlau, Strasburg, Lüchen, für die Grenadiere aus Templin.
1806 beim Weimar‘schen Korps ging es am 7. November 1806 durch die Kapitulation Blüchers bei Ratekau unter, das III. Bataillon in Stettin. Die ausgebildeten Soldaten in der Uckermark kamen zum Kolberg‘schen Regiment.

Schlachten
18. Juni Belagerung von Ofen,  das am 2. September durch die Brandenburger fiel. 
1689 kämpfte ein Bataillon bei Kaiserswerth und Bonn, 1690 lag es in Visé/Maas, 
1691/1692 stand es bei Mons, Dinant, Lüttich, Ath und verteidigte Namur,
1694/1697 nahm es Huy und Namur mit ein, zuletzt mit acht Kompanien.
1702 bei Venlo und Roermond
1705/1707 in Oberitalien und der Provence, 
1708/ 1712 in den südfranzösischen Alpen
Januar 1713 kehrte es mit 1.200 Mann zurück nach Verlust von rd. 340. 

1715 nahm eine Kornpanie im 4. Bataillon an der Landung auf Rügen teil.
Die Grenadiere eröffneten den Ersten Schlesischen krieg und nahmen Ohlau und Troppau mit ein. 
Bei Mollwitz am 10. April 1741 war das ganze Regiment eingesetzt und erlebte die Krise unbewegt, als wenn es auf dem Exerzierplatz wäre.
1744 zog es im 1. Armee-Korps des Königs auf Prag, das am 1 6. September kapitulierte
14. Februar 1745 erstürmte es die Plomnitzer Höhen bei Habelschwerdt 
Hohenfriedeberg am 4. Juni ds. Js. am rechten Flügel des zweiten Treffens, griff über die morastigen Wiesen und Gräben an. Kaum war die Munition verschossen, warf sich das Regiment mit dem Bajonett in den Feind, riß die Nachbar-Regimenter mit und eroberte sieben Kanonen.
die Schlacht bei Kesselsdorf kämpfte es auf dem rechten Flügel.
In der Prager Schlacht am 6. Mai 1756 kämpfte es im ersten Treffen des rechten Flügels und führte den Durchbruch südlich Kej an, "im Laufschritt über den langen Damm bei Hostawitz".
Seine Grenadiere hatten Hochkirch mitgemacht. 
 Bei Kunersdorf am 12. August 1759 nahm es am Einleitungs-Manöver und dem Angriff am Westrand der Trettiner Höhen teil. Überlegenheit, Gelände und russische Standfestigkeit verhinderten den Sieg.
Am 20. November geriet es bei Maxen in Gefangenschaft. 
1762 nahm es am 21. Juli die südliche Schanze bei Ober-Leutmannsdorf mit dem Bajonett über einen deckungslosen Hang. Der König lohnte es mit zwei Pour-le-merite.

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 13
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1686 Januar Oberst Jacques L‘Aumonier, Marquis de Varenne, 1713 Generalleutnant
1715 27.11. Generalleutnant Anton von Pannewitz
1722 10.09. Generalmajor Alexander Graf von Dönhoff
1740 24.06. Oberst Friedrich Sebastian Wunibald Erbtruchseß
Graf zu Waldburg, t 4.6.1745 Hohenfriedeberg
1745 17.7. Generalmajor Samuel von Polentz,
+ 28.1.1746
1746 12.02. Generalmajor Philipp Bogislav von Schwerin
1750 07.11. Generalmajor August Friedrich von Itzenplitz,

 


1760 08.02. Generalmajor Friedrich Wilhelm von Syburg,
bekam 21.5.1762 I.R. 16
1762 19.06. Zar Peter III. von Rußland,
1763 08.04. Generalmajor Friedrich Wilhelm Graf von Wylich
und Lottum
1774 18.12. Oberst Heinrich Gottlob von Braun,
1794 Generalleutnant
1794 29.12. Generalmajor Alexander Wilhelm von Arnim,
1806 Generalleutnant

 

Regiments-Geschichte
Acht Wochen nach dem Edikt von Potsdam des Großen Kurfürsten vom 8.11.1685, das auf Zusicherung großer Freiheiten 20.000 Hugenotten nach Preußen brachte, stellte Oberst Jacques L‘Auiuonier Marquis de Varenne in Soest das ‘Regiment Varenne‘ mit 16 Kompanien auf. Zwei Jahre später wurde es zur Aufstellung des I.R. 15, des Garde-Regiments Friedrich II., geteilt. Infolge laufender Abstellungen für Neuaufstellungen mußte es 1702 neu formiert werden.
Seit 1724 in Benn in Garnison, erhielt es seine Soldaten aus dem Havelland mit Glien, Löwenberg, Oberbarnim sowie der Priegnitz mit Friesack, Rhinow, Plauen, Havelberg und dem Brandenburger Domstift. 1806 fand es sein Ende durch die Kapitulation des 1. Bataillons am 28.10. bei Prenzlau. Das Grenadier-Bataillon Prinz August focht bei Bandelow bis zur letzten Patrone gegen drei französische Kürassier-Regimenter. Bei Pinnow kapitulierte am 4.11.1806 das II. Bataillon sowie in Stettin das III. Bataillon.

Schlachten
bis 1713 in niederländischem Dienst am Spanischen Erbfolgekrieg
10.4.1741 bei Mollwitz bewährt,
4. Juni 1745 bei Hohenfriedberg stand es in ersten Treffen in der Mitte und führte mit dem I.R. 19 den entscheidenden Angriff auf Günthersdorf im Zuge der berühmten Linksschwenkung, nachdem die Sachsen geschlagen waren. Seinen Erfolg nutzten die Bayreuther Dragoner für ihre Sieges-Attacke. 
1 .10.1756 hatte es bei Lob ositz in den Weinbergen des Lobosch verschanzte Kroaten anzugreifen. Es warf die Kroaten im Nahkampf, eroberte die Stadt und verhinderte den Entsatz der in Pirna eingeschlossenen Sachsen. 

Bei Prag am 6.5.1757 kämpfte das Regiment am rechten Flügel, als Generalmajor von Manstein nach dem Einbruch des Königs ins Zentrum des Gegners seinen zurückweichenden linken Flügel eigenmächtig mit seiner Brigade angriff. Prinz Heinrich führte das Regiment mit dem I.R. 17 durch die steile Schlucht des Roketnitzer Baches am Nordrand des Tabor-Berges, um nördlich Hrdlorzez umfassend die Entscheidung herbeizuführen. Als der kleine Prinz voraus ins Wasser sprang, nahmen ihn die Musketiere auf ihre Schultern. Rasch brach der Widerstand zusammen; der Erfolg war teuer erkauft. Bei Kolin stand das Regiment nicht im Kampfe. An Roßbach am 5.11. ds. Js. nahm es teil, den Sieg brachte Seydlitz mit der Kavallerie. 
Bei Leuthen am 5.12.1757 war es bei der entscheidenden Operation Vorhut, die den Rechtsabmarsch anführte und um 13 Uhr bei Sagschütz die linke Flanke der Österreicher anfiel und —als "Spitze des Schwertes" — die Schlacht eröffnete. Das II. Bataillon entriß den Kroaten Sagschütz, das 1. Bataillon den Württembergern Gohlau.
14.10.1758 Hochkirch ließ der König das
Regiment mit dem I.R. 18 eine österreichische Batterie südwestlich Hochkirch angreifen. Trotz Kartätschfeuer gelang es, den Dorfrand wieder zu nehmen; weitere Vorstöße erstickten in mörderischem Feuer. Das Regiment verlor drei Viertel seines Bestandes.
An der Schlacht bei Liegnitz am 15.8.1760 gegen Laudon nahm das Regiment teil, ohne zum Kampf zu kommen. 3.11.1750 bei Torgau war das Regiment wieder Vorhut. Es erlebte den Rückschlag der Umfassung. 
Das Regiment trat am 21.7.1762 in der Schlacht bei Burkersdorf in den Kampf: Das Regiment mußte mit I.R. 12 und Füs. Rgt. 37 einen deckungslosen Hang hinauf, von Kroaten flankiert. Der Feind wurde zurückgetrieben. 

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 14
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1626 01.05. Oberst Hillebrand v. Kracht
1629 Oberst Steiff v. Lauenstein
1632 Oberst Henning v. Goetz
1634 Oberst Adam Valtin v. Rhedern
1653 Oberst Otto Wilhelm v. Podewils
1657 Oberst Pierre de la Cave
1679 Oberst Wolf Christoph Frhr. v. Waldburg,
Erbtruchseß
1688 Oberst Hans Georg v. Belling,
sp. Generalmajor
1689 Generalmajor Wilhelm v. Brandt,
 
sp. Generalleutnant, zeitweise Befehlshaber in Ostpreußen
1702 Oberst Christoph Albrecht v. Canitz

 


1713 Generalleutnant Albrecht Conrad Graf Finck v. Finkenstein, sp. Generalfeldmarschall
1736 13.03. Oberst Andreas Joachim v. Kleist
1738 17.08. Oberst Johann v. Lehwaldt,
sp. Generalfeldmarschall
1768 23.11. Oberst Friedrich Reichsgraf v. Anhalt
1777 11.01. Generalmajor Johann Christian Wilhelm v. 
Steinwehr
1782 20.05. Generalmajor Viktor Amadeus Graf Henckel
v. Donnersmarck
1786 29.12. Oberst Franz Ludolf Ferdinand v. Wildau
1794 29.12. Generalmajor Karl Leopold v. Larisch
1795 06.07. Oberst Georg Prinz v. Hohenlohe-Ingelfingen
1803 20.12. Generalmajor Gottlieb Ehrenreich v. Besser

 

Regiments-Geschichte
Gegen Wallenstein musterte Oberst Hillebrand v. Kracht ein Regiment von 15 Kompanien in Spandau, Frankfurt/Oder, Sommerfeld, Bernau und Fürstenwalde, das am 1. Mai 1626 mit 3.000 Mann stand. 
1629 gingen davon acht Kompanien nach Ostpreußen, von denen 1636 drei Kompanien in Pillau standen. 
Bis Januar 1689 wurden diese unter Oberst Hans Georg v. Belling erst auf acht, dann auf zehn Kompanien vermehrt. 
Ein Bataillon blieb in Pillau
Als 1692 drei weitere Kompanien nach Ungarn kamen, wurde dieses Bataillon von dem in Pillau verbliebenen getrennt und durch das Regiment Dohna (I.R. 16) wieder voll aufgefüllt.
1702 hatte es zum I.R. 9 Mannschaften abgegeben.
Garnison waren seit 1719 Bartenstein für Stab und vier Kompanien, Friedland für drei Kompanien, Schippenbeil drei Kompanien (seit 1751) und Landsberg für die Grenadiere bis 1770, dann Preußisch Holland. Ersatz stammte aus den Ämtern südlich Königsberg mit den Städten Brandenburg, Bartenstein, Preußisch Eylau, Landsberg, Domnau, Zinten.
1806 mit dem 1. Bataillon beim Korps L‘Estocq in Ostpreußen, dem II. in Graudenz und dem III. in Danzig, blieb es bestehen und ging in das Grenadier-Regiment König Friedrich der Große (3. Ostpr.) Nr. 4 über, trug also im Nachhinein den Namen seines Kritikers.

Schlachten
eins zog in den Krieg gegen Frankreich und belagerte Bonn.
1691 ging eine Kompanie nach Ungarn und focht bei Slankamen und Peterwardein. 
1696 kämpfte es in Brabant, 
kehrte 1698 zurück nach Preußen, um — nach geheimer Einwilligung des polnischen Königs — am 14. Oktober 1698 Elbing im Handstreich zu nehmen, was erst am 11. November glückte.

1703 stürmtes es Bonn
1704 Höchstädt und hatte bei der Eroberung von Landau große Verluste. 
1705 Cassano
1706 bei Calcinato und Turin
1711 warf es die Franzosen vom Mont de Vallon bei Chaumont. 
1715 zog es nach Pommern und beteiligte sich mit einer Kompanie im 3. Bataillon an der Landung auf Rügen. 1734/1735 stand es erneut am Rhein.
Am Einmarsch in Schlesien 1740 nicht beteiligt, stieß es April 1741 zum Observationskorps des Dessauers bei Göttin, das bis Ende Oktober zusammen blieb. 
Am 17. Mai nahm es bei Chotusitz am Schlußangnff des rechten Flügels teil. 
Bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745 stand es im ersten Treffen am inneren Rand des rechten Flügels. Hier machte es den Angriff gegen den linken Flügel der Österreicher bei Günthersdorf mit. 
Bei Soor am 30. September konnte es die Attacke des feindlichen linken Kavallerie-Flügels bei Burkersdorf abwehren.
31. August 1757 Groß Jägersdorf
1758 in der zweitägigen Schlacht von Zorndorf war es auf dem rechten Flügel, den der König vorerst zurückhielt, dann aber im Angriff von der russischen Kavallerie-Attacke getroffen wurde und dennoch siegte. 

1759 geriet es am 23. Juli in die blutige Niederlage bei Kay
Kunersdorf am Mühlberg und im Kuh-Grund hielt es sich äußerst tapfer und verlor 35 Offiziere, 717 Mann! 
Vom König nach Maxen vorgeschoben, um die rückwärtigen Verbindungen der Alliierten zu stören, wurde Finck am 20. November von dreifacher Übermacht im verschneiten Gebirge zur Kapitulation gezwungen.
Die Reste des Regiments schickte der König 1760 zum Korps Stutterheim nach Pommern, um sie durch mecklenburgische Rekruten aufzufüllen. Von Anfang Juni bis Mitte Dezember 1761 kämpfte es bei Kolberg und nahm 1762 unter Prinz Heinrich in Sachsen an der Schlacht bei Freiberg teil.

 

REGIMENT GARDE NR. 15
Leibgarde

Chefs des Regiments
1688 01.08. Oberst Carl Philipp Frhr. v. Wylich zu Lottum,
sp. Graf und Generalfeldrnarschall
1719 14.03. Oberst Friedrich Wilhelm Frhr. v, Koenen
1720 Sept. Oberst Christoph Heinrich Frhr. v. d. Goltz,
sp. Generalmajor
1732 29.02. Oberst Friedrich II. Kronprinz von Preußen,
dann S. M. der König

Kommandeure 1. Bataillon:
1740 23.06. Oberst Friedrich Wilhelm Markgraf von Brandenburg, sp. Generalmajor
1744 Dez. Generalmajor Ferdinand Prinz von Braunschweig
1755 07.06. Generalmajor Johann Ludwig v. Ingersleben,


1757 27.11
- Oberst Bogislav Friedrich v. Tauentzien,
sp. General und Graf von Wittenberg
1763 25.06. Oberst Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen,
sp. König Friedrich Wilhelm II.
1764 24.04. Oberst Hans Christoph v. Billerbeck
1765 22.11. Oberst Otto Heinrichv. Laxdehnen,
sp. Generalmajor
1773 06.02. Major Ernst Gottlob v. Scheelen,
sp. Generalmajor
1786 10.08. Major Franz Georg v. Kunitzky
1793 09.01. Oberstleutnant Friedrich v. Ingersleben
1798 19.01. Oberst Karl Ferdinand v. Hirschfeld,
sp. Generalmajor

 

Regiments-Geschichte
Auf Befehl vom 1. August 1688 wurde aus acht Kompanien des halbierten Regiments Varenne Nr. 13 und Abgaben von I.R. 11 durch Oberst Carl Philipp Frhr. v. Wylich zu Lottum, in Wesel das Regiment errichtet, dessen Mannschaften zu einem Drittel Refugiées aus Frankreich waren. 
1693/1697 unter Generalleutnant v. Brandt mit je zwei Kompanien aus Wesel und dem Halberstädtischen. 1695 wurde es selbständig und kam dann zum I.R. 17.
Februar 1699 war es wieder auf ein Regiment mit zehn Kompanien aufgefüllt.
1733
nach Ruppin und Nauen verlegt
Bei der Thronbesteigung von Friedrich II. am 1. Juni l740 zum "Regiment Garde" ernannt.
Am 4. August 1740 wurde das 1. Bataillon in Ruppin "Leibgarde", d. h. Leibwache und Begleit-Bataillon des Königs, dazu Muster- und Lehr-Truppe, vor allem für taktische Änderungen. In Friedenszeiten wurden auch ausländische Offiziere geschult, nach 1763 eigene Stabsoffiziere ausgebildet. Das II. Bataillon in Nauen bildete mit fünf Kompanien, der halben Leib-Kompanie I.R. 6 und Rekruten den Stamm des I.R. 34 für Prinz Ferdinand von Preußen, jüngsten Bruder des Königs. Dafür trat das bisherige II. Bataillon des Garde-Regiments Nr. 6 am 3. August ds. Js. an dessen Stelle. Die bisherigen Bataillone hatten je 20 Offiziere, 55 Unteroffiziere, 18 Spielleute und 540 Musketiere. Es kam noch ein III. Bataillon dazu aus Abgaben der Armee im Wechsel gegen Mannschaften des I.R. 6. Das 1. Bataillon kommandierte der König selbst, das II. und III. — organisatorisch und ausrüstungsmäßig völlig getrennt — hatte einen gemeinsamen Regiments-Kommandeur.
Die Mannschaften hießen zwar ‘Grenadiere‘, aber nur das III. Bataillon trug Grenadiermützen. Die Feldwebel trugen das Portepee, die des 1. standen Premier-Leutnants, die des II. und III. Fähnrichen der Armee gleich. Die Offiziere waren rang-mäßig um zwei Stufen gegenüber der Armee bevorzugt, besaßen die schönste Uniform und weißen Federnbesatz am Hut wie Generale.
Standort des Regiments war seit 1740 natürlich Potsdam. Einen Ersatz-Bezirk hatte es nicht, weil es eine personelle Qualitäts-Auslese erhalten sollte, die "schönste Mannschaft der ganzen Armee". So gab jährlich jedes Infanterie-Regiment drei, jedes Kavallerie-Regiment zwei Leute, die der König oft selbst aussuchte, an das Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon des Regiments ab, das ‘Korps der Unrangierten‘ (d. h. der Noch-nicht-Eingereihten). Von 1750 bis 1763 kamen jähriich zehn Rekruten aus den Kreisen Löwenberg-Bunzlau, Hirschberg, Landeshut-Bolkenhain, Jauer, Schweidnitz, Reichenbach — als Weber von jeder Aushebung verschont — zusätzlich zur Garde. Daneben gab es auch direkte Einzel-Werbung.

Am 28. Oktober 1806 kapitulierte das Regiment unter Hohenlohe bei Prenzlau. König Friedrich Wilhelm III. errichtete aus seinen Resten 1808 das neue Regiment Garde, zu dem es die 5. bis 8. Kompanie stellte, später 1. Garde-Regiment zu Fuß.
Trotz der Kapitulation von Prenzlau am 28. Oktober 1806 der Grenadier-Kompanie bei Erfurt durfte es 1808 die Leib- und 2. Kompanie des neuen Regiments Garde bilden, später 1. Garde-Regiment zu Fuß.

Schlachten
1689 ging das 1. Bataillon mit fünf Kompanien an den Rhein, 
1691 nach Flandern, 
1691/1692 nach Brabant, wo es bei Gent, Ath und Namur kämpfte. 
Das II. Bataillon zog 1691/1692 nach Ungarn und nahm an den Schlachten von Slankamen, Peterwardein und Zenta erfolgreich teil, 

Das 1. Bataillon kämpfte 1693 in der Schlacht bei Neerwinden 
1695 in Huy  
1703 nahm es Rheinberg und Geldern ein, 
1704 bei Höchstädt, eroberte Landau und 
1706 Menin. 
Bei Oudenarde 1708 entschied es auf dem rechten Flügel den schwankenden Sieg für die Alliierten. 
Nach Einsatz vor Winnendael bewährte es sich besonders in der Schlacht bei Malplaquet 
1709 und belagerte Gent, Brügge und Ath.
Am 10. April 1741 bei Mollwitz auf dem rechten Flügel eingesetzt, hielt es mit großer Festigkeit stand. Von 800 Mann waren nachher noch 180 dienstfähig; die Verluste betrugen 16 Offiziere, 424 Mann, mehr als die Hälfte! 
Anfang 1742 stand das Regiment mit beiden Grenadier- Kompanien in Nordmähren/Oberschlesien
Am 17. Mai bei Chotusitz nahm es am Entscheidungs-Angriff der 21 Bataillone teil.
1744 gehörte das Regiment zum 1. Armeekorps, das in Böhmen einrückte und Prag belagerte. 
Bei Hohenfriedberg am 4. Juni 1745 trieb das Grenadier-Bataillon auf dem rechten Flügel die Sachsen ohne einen Schuß aus der Gule und verlor 166 Mann, während das Regiment am inneren linken Flügel erstes Treffen den Angriff der 18 Bataillone in Linie auf Günthersdorf gegen den doppelt so starken linken Flügel der Österreicher mit vortrug
Bei Soor am 30. September verlor das Grenadier-Bataillon an der Graner Koppe 310 Mann, unter 189 Toten. 
1756 gehörte das Regiment zur Armee des Königs und umschloß Pirna. Bei Lobositz war nur die Grenadier-Kompanie des 1. Bataillons dabei.
 1757 belagerte es Prag mit und erhielt für die Abwehr eines Ausfalls der Besatzung am 23./24. Mai zwei Pour-le-merite.
Bei Kolin am 18. Juni 1757 folgte es im zweiten Treffen und erlebte am Ende das Zurückweichen des dezimierten ersten Treffens. Darauf drang Oberst v. Tauentzien mit dem Bataillon energisch in den Feind, ohne jede Unterstützung. Auf sein gewaltiges Feuern ging der Gegner zurück, griff aber mit fünf Schwadronen Dragonern und Infanterie erneut an, als der Alleingang des Bataillons deutlich wurde. Immer wieder umzingelt und im Kartätschfeuer, schlug es sich dreimal durch, bis es nur noch 300 Mann hatte. 24 Offizere und 475 Mann betrugen die Verluste. 
Die Schlacht bei Roßbach am 5. November erlebten nur sieben Bataillone des äußersten linken Flügels
Leuthen: "Die beiden Bataillone haben das Dorf attackiert, die Österreicher verjagt und sieben Kanonen genommen". es fielen 17 Offiziere, 501 Mann Verlust. Sechs Pour-le-merite! Bei Hochkirch am 14. Oktober 1758 wandte die Garde das Unglück nicht: Das III. Bataillon konnte auf den Pommritzer Höhen eine Auffanglinie bilden; die Grenadiere am linken Flügel gerieten in Gefangenschaft; 13 Offiziere, 618 Mann, meist des II. Bataillons, fielen aus.
Ab
1758 blieb es in Breslau und verteidigte erbittert die Stadt unter General v. Tauentzien 1760. 
Bei Liegnitz am 15. August ds. Js. sicherte es die Bagage in Kuchelberg vor österreichischen Husaren.
Nach Liegnitz 1760 — hier fing das III. Bataillon bei Panten Laudons Angriff mit ab — führte Möllendorf das Regiment bei Torgau in Zietens Korps über den Damm zwischen den Schafteichen gegen die Süptitzer Höhen, was dem III. Bataillon hohe Ausfälle brachte aber zur Entscheidung führte. Sieben Pour-le-merite waren der Dank des Königs. Bei Burkersdorf erstürmte das Regiment unter Generalmajor v. Möllendorff am 19 Juli 1762 die Schanzen im riskanten Frontalangriff. Als der Angriff im Artilleriefeuer nach einer Kavallerie-Attacke stockte, riß ihn Prinz Ferdinand mit dem II. Bataillon vor und durchbrach mit dem Bajonett das Zentrum des Feindes. Das Regiment büßte hier 15 Offiziere, 389 Mann ein. 

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 16
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1689 01.03. Oberst Alexander Graf zu Dohna,
sp. Generalfeldmarschall
1738 13.07. Oberst Adam Christoph v. Flanß,
sp. Generalfeldmarschall
1748 14.07. Generalmajor Christoph Graf zu Dohna,
sp. General der Infanterie
1762 19.06. Generalmajor Friedrich Wilhelm v. Syburg
1771 07.05. Generalmajor Christian Ernst Wilhelm
Benedikt
v. Borck
1771 11.01. Generalmajor Ludwig v. Buddenbrock

 


1782 20.05. Generalmajor Karl Adolf Schott v. Schottenstein
1785 05.04. Oberst Johann Friedrich Wilhelm Moritz Frhr.
v. Romberg, sp. Generalmajor
1789 07.02 Oberst Ernst Heinrich v. Gillern,
sp. Generalmajor
1792 20.05. Oberst Friedrich Wilhelm Heinrich v. Hausen,
sp. Generalmajor
1799 01.10. Oberst Otto Friedrich v. Diericke,
sp. Generalmajor

 

Regiments-Geschichte
 1./11. März 1689 stellte Oberst Alexander Graf zu Dohna (1661 bis 1728) mit zwei Kompanien des westfälischen Regiments Kurland (Nr. 10), einer Kompanie des Bataillons Briquemault (Nr. 9), einer Kompanie aus Ansbach und einer Kompanie aus Abgaben preußischer Garnisonen das 1. Bataillon auf. 
Im Winter 1689 durch drei weitere Kompanien des Regiments Kurland aufgefüllt, gingen J
uli 1690 sechs Kompanien an Rhein, Maas, Mosel, während zwei Kompanien in Ostpreußen verblieben, zu denen 1691 noch zwei Kompanien traten.
1692 kamen die Dohna‘schen Kompanien zum Regiment Brandt gegen drei aus Pillau, zumal Graf Dohna hier Gouverneur war. Jetzt standen je fünf Kompanien in Pillau und im Raum Kaiserswerth, Rheinberg, Wesel, Lippstadt
Das II. Bataillon war immer noch selbständig und gab 1702 eine Kompanie an I.R. 17 ab.
Noch im Felde, wurde es am 1. Juni 1713 mit dem Pillauer Garnison-Bataillon vereinigt und kehrte erst Dezember ds. Js. nach Mörs zurück, später nach Ostpreußen.
1721 kam es nach Königsberg in Garnison, 1796 nach Braunsberg, nach Mühlhausen drei Kompanien, die Grenadiere nach Preußisch Holland. Seine Rekruten stammten aus Angerburg, Lötzen, Rhein, Barten, einem Drittel Königsbergs und den umliegenden Ämtern.

1806/1807 in Danzig, dann in Ostpreußen, konnte es 1808 in das Grenadier-Regiment König Friedrich 1. (4. Ostpreuß.) Nr. 5 übergehen.

Schlachten
12. Oktober 1689 Erstürmung von Bonn teil. 
1691 drei Kompanien als Bataillon Dohna, verstärkt durch je eine Kompanie Truchsell und Brandt, nach Ungarn, um bei Peterwardein und Slankamen erfolgreich zu kämpfen.

1695 eroberten sie Namur mit
Juni 1705 mußte das 1. Bataillon in die Pfalz, wo es am 6. Oktober Hagenau einnahm. 
Juni 1706 kämpfte es vor Menin, 
1708 bei Oudenarde, Lille und Gent, 
1709 bei Malplaquet und 
1710 vor Douay und Arras.
1741 stand das Regiment im Lager Göttin 
Die Schlacht bei Chotusitz am 17. Mai 1742 war seine erste unter König Friedrich II., der mit dem unverbrauchten rechten Flügel der Infanterie binnen zwei Stunden die Entscheidung erzwang.
Anfang 1745 in mehreren Gefechten bis zum Herbst Oberschlesien rechts der Oder von ungarischen Streifkorps zu säubern. 
Die Grenadiere kämpften bei Hohenfriedeberg und Soor.
Bei Groß Jägersdorf am 30. August 1757 hielt es sich auf dem linken Flügel "sehr brav". 
25. August bei Zorndorf kämpfte es im ersten Treffen sehr tapfer und büßte 21 Offiziere, 611 Mann ein, fast ein Bataillon.
Mitte Juni bis 20. Juli 1759 an der Warthe, setzte es Generalleutnant v. Wedell am 23. Juli bei Kay gegen die Russen auf den Palziger Höhen an, eine blutige Niederlage.
Am 12. August folgte Kunersdorf: In der Infanterie-Schlacht zwischen Kuh-Berg und Gr. Spitz-Berg verlor es 16 Offiziere, 550 Mann, ohne Erfolg, Ersatz aus Ostpreußen gab es nicht mehr.
In der Schlacht von Torgau am 3. November marschierte es hinter der Kavallerie als Reserve unter Kleist und führte den letzten Gegenstoß in der Dunkelheit, als Zietens Angriff begann. Ohne Verluste konnte es in letzter Stunde die Entscheidung retten. 
1761 nahm es in Pommern an den Kämpfen um Kolberg teil und erstürmte am 12. Dezember die Schanze von Spie. 1762 kam es wieder nach Schlesien und eroberte am 21. Juli bei Leutmannsdorf sechs Kanonen.

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 17
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1693 Oberst Baltzer Friedrich v. Sydow, 
sp. Generalmajor
1703 Oberst Friedrich Wilhelm v. Grumbkow,
sp. Generalfeldmarschall
1793 17.08. Oberst Ernst August de la Chevallerie, Baron
de la Motte,
sp. Generalleutnant und Gouverneur von
Geldern
1748 04.11 Oberst Adam Friedrich v. Jeetze,
sp. Generalleutnant
1756 20.07. Generalmajor Gerd Heinrich v. Manteuffel,
sp. Generalleutnant

 


1764 23.05. Generalmajor Carl Gustav Frhr. v. Rosen
1772 16.01. Generalmajor Constantin v. Billerbeck,
sp. Generalleutnant
1786 01.03. Generalmajor Heinrich Gottlieb v. Kenitz
1786 04.12. Generalmajor Wilhelm Magnus v. Brünneck,
sp. Gouverneur von Königsberg
1793 09.02. Generalleutnant Carl Albrecht v. Raumer
1795 06.07. Oberst Carl Friedrich v. Lange,
sp. Generalmajor
1802 20.03. Generalmajor Carl Peter von Tresckow

Regiments-Geschichte
Das 1693 aus dem II. Bataillon des Regiments Lottum (Nr. 15) und einer Kompanie des I.R. 4 errichtete Regiment wurde am 14.3.1695 selbständig,
als preußisches Regiment 1714 umformiert, kam es in Köslin und Rügenwalde in Garnison, wo es seit 1739 durchgehend verblieb und die Kreise Stolp, Schlawe, Gollnow, einen Teil des Fürstentums Cammin, dazu die Städte Stolp, Rügenwalde, Gollnow, Köslin als Rekrutierungsbezirk erhielt.

Schlachten
1694 in Ungarn, so 1695 bei Peterwardein, 
Es nahm auch am Siege des Prinzen Eugen am 11.9.1697 über die Türken bei Zenta teil. 
1702 trat es als volles Regiment in niederländische Dienste und kämpfte 
1703 bei Höchstädt, 
1705 an der Mosel, 
1708 bei Oudenarde,
 1709 bei Malplaquet und Mons, 
1710 vor Douai. Im Herbst 1715 machte es im Kriege gegen Karl XII. von Schweden die Eroberung von Stralsund mit. Dann folgten 25 Jahre Frieden. Das III. Bataillon kam nach ehrenvoller Kapitulation von Danzig zum I.R. 2.

17.5.1742 mit einem Bataillon an der Schlacht bei Chotusitz 
Bei Hohenfriedeberg am 4.6.1745 stand es am rechten Flügel des 2. Treffens neben der Kavallerie und geriet beim Aufrollen der Sachsen in nördlicher Richtung an die Spitze des Angriffs. 
Am 30.9. ds. Js. bei Soor, trug das Regiment im 2. Treffen nach dem Zurückfluten des Angriffs den erneuten Sturm auf die feuerspeiende Graner Koppe. Die Verluste betrugen ein Viertel seines Bestandes.
Ebenso focht es erfolgreich bei Habelschwerdt und Neustadt, als es um die Sicherung von Nachschub ging.

Ab 1756 war das Regiment nicht so erfolgreich, dafür im Unglück tapfer
Bei Lobositz am 2.10.1756 hatte sich das Regiment fünf Stunden mit den Kroaten am Lobosch herumgeschossen und keine Munition mehr. Als gegen 13 Uhr der österreichische Gegenangriff einsetzte, brach es zum Gegenstoß mit Bajonett und Kolben aus eigenem Entschluß vor, nahm Welhotta und warf in der Stadt neun frische Bataillone zurück. Dabei erlitt es mit die meisten Verluste. 
Am 6.5.1757 focht das Regiment in der Infanterieschlacht bei Prag am rechten Flügel zwischen dem Hlaupetiner Rücken und der Schlucht des Roketnitzer Baches. 
Bei Kolin sollte das Regiment nach dem Durchbruch des Königs auf die Krzeczhorz-Höhe nach links abmarschieren, um sie endgültig zu nehmen. Der Befehl kam nicht durch. Im Zusammenbruch von Friedrichs Schlachtordnung binnen dreißig Minuten behauptete es sich bei Chozenitz mit dem I.R. 20 unter General von Manstein im Artilleriefeuer und gegen Attacken, um dem geschlagenen linken Flügel den Rückzug offenzuhalten. Am 7.9. ds. Js. erlebte es bei Moys östlich der Neiße den Überfall der Österreicher unter Graf Nadasdy.
Als die Österreicher am 22.11. von der Weistritz bis vor Breslau zurücktrieben, war das Regiment mit seinem letzten Bataillon mitten in der Niederlage. 
Bei Leuthen war - wie bei Roßbach und später Zorndorf - nur das Grenadier-Bataillon beteiligt: "Es hielt sehr tapfer und litt stark".
Bei Torgau am 3.11. ds. Js. trat es zweiten Hauptangriff gegen die Zinnaer Höhen an, eroberte vier Kanonen, verlor aber mit 1.000 Mann blutiger Verluste die Hälfte des Bestandes.
Am 29.10.1762 kämpfte es bei Freiberg und drückte den feindlichen rechten Flügel am Spittelwald südlich umfassend ein, "unter geschickter Geländebenutzung".
1806 wurden am 17.10. das I. und II. Bataillon von Cröllwitz im Anmarsch auf Halle von Bernadotte gegen die Saale gedrängt. Der Rest kapitulierte in Magdeburg. 

 

INFANTERIE-REGIMENT NR. 18
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1698 Nov. Oberst Anton v. Pannewitz,
sp. Generalleutnant
1703 Oberst Danielv. Tettau,
1709 Generalmajor David Gottlieb v. Gersdorff
1731 01.11. Oberst Georg Vollrath v. Kröcher
1738 15.06. Oberst Christian Reinhold v. Derschau,
sp. Generalmajor

 


1742 10.11. Oberst August Wilhelm Prinz von Preußen,
sp. General der Infanterie
1758 08.12. Oberst Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen,
sp. König Friedrich Wilhelm II.
1790 28.0 3. Oberst Friedrich Wilhelm, Kronprinz von 
Preußen,
sp. König Friedrich Wilhelm III.
1797 21.12. 5. M. König Friedrich Wilhelm III. von
Preußen

Regiments-Geschichte
Aus Abgaben der sechs Garde-Bataillone errichtete Oberst Anton v. Pannewitz im November 1698 in Berlin ein Bataillon ‘Grenadier-Garde‘, das im Zuge der Kriege im Norden, Westen und Süden 1703 unter Oberst Daniel v. Tettau um ein Bataillon der ‘Preußischen Garde‘ zum Regiment aufgestockt wurde. Einige Kompanien bestanden schon länger.
Mai 1713 wurde es durch Abgabe von sechs Kompanien zur Aufstellung des I.R. 23 halbiert und hieß "Weißes Grenadier-Bataillon" - war es Konkurrenz zum "Roten Leib Bataillon".
1. Juni 1716 durch Einreihung von 600 schwedischen Gefangenen aus Stralsund bekam es sein II. Bataillon wieder als Feld-Regiment 
Jetzt wurden Bernau, Strausberg, Köpenick Garnison, der Stab lag bis 1724 in Frankfurt/Oder. Ab 1736 kamen auch Alt-Landsberg und Oranienburg dazu. Nach dem Siebenjährigen Krieg verlegte es der König nach Potsdam, um es unter Augen zu haben. Die Rekruten stammen aus den Garnisonen selbst, dazu Lenzen, Werder, Wittenberg wie aus der Altmark bis Tangermünde und der Prignitz von Wittenberge bis Arendsee.
Seit 1763 fand es Begünstigung durch Vorrechte, weil es "zum Herrscherhause" gehörte, am 9. Dezember 1786 wurde es "Regiment von Preußen", 28. März 1790 "Regiment Kronprinz" für Oberst Friedrich Wilhelm III. und nach dessen Regierungsantritt ab 21. Dezember 1797 "Regiment des Königs", wieder mit Garde-Rang.
4. April 1764 mit dem Namen "Prinz von Preußen"
1806 löste es sich mit den Grenadieren durch die Prenzlauer Kapitulation vom 28. Oktober auf, das III. Bataillon in Spandau; die Geretteten kamen zur Garde.

Schlachten
Mitte Juni 1705 ging es mit dem Korps Arnim an die Mosel und erstürmte am 6. Oktober Hagenau, als die Besatzung ausbrach. 
Feldzug in Pommern

Im Zweiten Schlesischen Krieg verstärkte es die schwache Besatzung Prags. Es verlor beim Ausbruch und Durchschlagen 747 Soldaten durch Entkräftung, Hunger, Kälte. 
Bei Kesselsdorf trug es am 15. Dezember auf dem linken Flügel den letzten Angriff über den Kessel-Bach auf die vereisten Pennricher Höhen, mit gefälltem Bajonett im Nahkampf.
1756 gehörte das Regiment zur Armee des Königs, schloß Pirna mit ein, um am 21. April 1757 den Durchbruch bei Reichenberg und am 6. Mai die Schlacht bei Prag mitzumachen. Am rechten Flügel des ersten Treffen unter dem Herzog von Bevern führte es den Durchstoß südlich Kej gegen das Zentrum des Gegners im Sturm über den Damm südlich Hostawitz und Nahkampf am Roketnitzer Bach. Am 9. Mai nahm es den Ziska-Berg. 
Am 22. November erlebte es die Niederlage bei Breslau 
Bei Leuthen am 5. Dezember kämpfte ein Bataillon mit; das Regiment belagerte anschließend Breslau. 
1758 bei Zorndorf rang es auf dem rechten Flügel im Bajonettangriff den hartnäckigen Widerstand der Russen nieder.
Am 14. Oktober ertrug es schwerste Verluste im Ortskampf um Hochkirch und führte den Gegenangriff am rechten Flügel, um die völlige Katastrophe zu verhindern. 
1760 belagerte es im Juli Dresden mit,
führte bei Torgau am 3. November mit dem II. Bataillon in der Brigade Saldern bei Zieten den Schlußangriff und bekam für dessen Kompanie-Chefs fünf Pour-le-merite.
100 Freiwillige durchbrachen am
21. Juli 1762 Verhau und Schanzen von Burkersdorf, während das Regiment vor der Garde links umfaßte. Anschließend wirkte es noch bei Reichenbach mit.
Im Bayerischen Erbfolgekrieg wurde das Regiment in Neustadt/Oberschlesien Ende Februar 1779 von 12.000 Mann eingeschlossen und zur Übergabe aufgefordert. Es behauptete aber die in Brand geschossene Stadt.  

 

INFANTERIE-REGIMENT Nr. 19
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1702 14.02. Generalleutnant Albrecht Friedrich Markgraf von Brandenburg-Schwedt, sp. General d. Infanterie
1731 24.06. Oberst Carl Friedrich Albrecht Markgraf von
Brandenburg-Schwedt, sp. General d. Infanterie.
1763 08.04. Generalmajor Hans v. Tettenborn, erhielt I.R. 11

1763 25.06. Generalleutnant Friedrich August Prinz von
Braunschweig
1794 20.03. Generalmajor Karl Ludwig Bogislav v. Götze
1806 17.02. Generalleutnant Wilhelm Friedrich Fürst v.
Oranien-Fulda, sp. Prinz von Oranien

 

Regiments-Geschichte
Für den Stiefbruder König Friedrich I. wurde ab 14. Februar 1702 aus je zwei Kompanien der I.R. 4, 6, 7 und 12 sowie Abgaben der Garnisonen Küstrin, Driesen, Spandau, Peitz und Frankfurt, dazu der Freikompanien Marwitz, Börstel, la Cave ein Regiment zu zwölf Kompanien mit 648 Gemeinen aufgestellt. Sein Chef war Generalleutnant Albrecht Friedrich Markgraf von Brandenburg-Schwedt, 1702/1703 Führer des Preuß. Hilfskorps. Herrenmeister des Johanniter-Orden von 1696 bis 1731. 1703 gab es zwei Kompanien an das I.R. 10.
Seine Garnison war bis 1737 Königsberg/Neumark mii den Städtchen der Umgebung, dann die Berliner Fried rich-Stadt. Sein Ersatz kam aus Küstrin, Driesen, Königsberg/N., Treuenbrietzen und den Kreisen Königs berg/N., Soldin, Arnswalde, Friedeberg, Sternberg und Dramburg. Nach dem Tode seines Vaters folgte als Chef dieses "Hausregiments" der Onkel Friedrich II., Oberst Car! Friedrich Albrecht Markgraf von Brandenburg- Schwedt, 1705 bis 1762, der Begabteste dieser Linie 1731 bis 1762 Herrenmeister des Johanniter-Ordens 
In 60-jähriger Verbundenheit mit dem Orden führte das Regiment auf Fahnen, Grenadiermützen, Ringkragen, Taschenblechen, Tambourschnüren und Trommelreifen das Johanniter-Kreuz das nach 1763 auf I.R. 34 überging, hier durch ein einfaches Kreuz ersetzt.
1806 löste sich das Regiment im Korps Le Coq am 22. November in Hameln nach dem Fall Magdeburgs durch Kapitulation, das III. Bataillon in Küstrin.

Schlachten
1702 ging das 1. Bataillon nach dem Westen und kämpfte bei Kaiserswerth, Venloo und Roermond. 
1703 war das Regiment bei Geldern eingesetzt. 
1704 an Niederrhein/Maas. 
1706 das 1. Bataillon bei Ostende, Menin, Ath, 
1707 in Brabant, 
1708 bei Oudenarde, Hondschoote und Mons
1706 das II. Bataillon Calcinato und Turin, 
1707 Toulon und Susa; 
1709 durchbrach am 11. September bei Malplaquet das ganze Regiment sehr tapfer die französische Linie,
kämpfte 1710 bei Douay, Arras, bei Aire nur ein Bataillon, 
1711 bei Boucham. 
1713 war je ein Bataillon an der Besetzung Stettins am 29. September und der Peene-Linie beteiligt bis Januar 1714. 

1715 erstürmte das Regiment am 22. August die Peenemünder Schanze, landete am 18. November mit einer Kompanie im 4. Bataillon auf Rügen und nahm am 23. Dezember Stralsund mit ein.
1740/1741 erstürmte es am 9. März 1741 nachts in einer Stunde mit zwei Nachbar-Regimentern die Festung Glogau.
bei Mollwitz kämpfte es unter erheblichen Verlusten
 l744 nahm es an der Einnahme vor Prag teil und erlitt den winterlichen Rückzug über die Sudeten nach Schlesien. 
Bei Hohenfriedeberg am 4. Jun stand es am rechten Flügel des ersten Treffen innen und schloß im Hauptangriff gegen die Österreicher bei Günthersdorf die Lücke zur Garde. 
Vier Monate später geriet es bei Soor — Burkersdorf in schweres Artilleriefeuer. 
Die Grenadiere nahmen am Überfall bei Kath. Hennersdorf am 23. November teil.
1756 schloß das Regiment Pirna mit ein. 
In der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757 stand es im zweiten Treffen des rechten Flügels im Durchbruch südlich Kej und Nahkampf am Roketnitzer BachGrund. 
Bei Roßbach am 5. November war es mit seinen Grenadieren eingesetzt, ohne Verluste. 
Am 5. Dezember griff das ganze Regiment den Kirchhof Leuthen an "von Anfang bis Ende im Klein-Gewehrfeuer und fast gänzlich ruiniert". 
Anschließend belagerte es Breslau, das am 19. Dezember fiel. 
Im nächtlichen Überfall von Hochkirch am 14. Oktober verteidigten die Grenadiere erbittert die große Batterie bei Rodewitz unter 209 blutigen Ausfällen, 50 Gefangenen, das 1. Bataillon die große Batterie an der Südostecke des Dorfes, das II. Bataillon den Friedhof stundenlang gegen übermächtige Angriffe, ohne sich zu ergeben. Tote und Sterbende häuften sich. Nach Verschießen der Munition brachen die Letzten mit gefälltem Bajonett aus dem hinteren Tor.
In der Avantgarde von Kunersdorf am 12. August 1759 stürmten 1. Bataillon und Grenadiere, die 276 Mann verloren, russische Batterien am Spitzberg vergeblich und wurden im Kuh-Grund zusammengeschossen, während das II. Bataillon am rechten Flügel vor dem Judenberg ‘fast zu Grunde ging‘. 
Am 3. November griff bei Torgau das II. Bataillon in der Brigade Queiß mit dem König, das 1. mit Zieten an, wobei es schwere Verluste hatte.

 

INFANTERIE-REGIMENT NR.20
Regiment zu Fuß

Chefs des Regiments
1689 Generalmajor Karl Graf von Schonberg
1698 03.07. Oberst Johann Heinrich v. Börstel,
sp
- Generalleutnant
1711 30.01. Generalmajor Ulrich Christoph v. Stillen,
sp
- Generalleutnant
1728 10.12. Oberst Wilhelm Chenu de Chalezac de L‘Aujardière
1732 03.01. Oberst David Jürgen v. Grevenitz, 
sp. I.R. 40
1741 3 1.08. Oberst Johann August v. Voigt,
sp. Generalmajor
1742 18.0 8. Oberst Johann Kaspar v. Hertzberg,
1746 10.01. Generalmajor Franz Andreas v. Borcke,
sp. Generalleutnant

 


1756 20.07. Generalmajor Berend Asmus v. Zastrow,
1757 12.05. Generalmajor August Gottlieb v. Bornstedt
1759 07.04. Generalmajor Otto Ludwig v. Stutterheim,
sp. Generalleutnant
1778 02.04. Generalmajor Ludwig Karl v. Kalckstein
1784 13.06. Generalmajor Matthias Wilhelm v. Below,
sp. Generalleutnant u. Gouverneur von Stettin
1786 01.03. Generalmajor Dietrich Eugen Philipp v.
Bornstedt,
sp. Generalleutnant
1793 23.02. Generalmajor Ludwig Prinz von Baden
1795 23.02. Generalmajor Louis Ferdinand Prinz von
Preußen, sp. Generalleutnant

Regiments-Geschichte
1689 wurde aus sieben Kompanien des Oberst de Hutten, zwei des Regiments Markgraf Carl aus Magdeburg und der Hutten‘schen Frei-Kompanie in Magdeburg dieses Regiment errichtet. Nach Abgaben für Herzog Christian Albrecht v. Holstein-Gottrop ging im Juli 1690 das 1. Bataillon nach Brüssel, das II. blieb in Magdeburg, um 1691 zusammen mit einer Kompanie vom Regiment Varenne nach Ungarn zu marschieren.
Das II. Bataillon kam mit vier Kompanien für Piemont zum Regiment Markgraf Karl Philipp von Brandenburg. In Magdeburg blieb nur eine Kompanie in Garnison, die nach Aufhebung des Feld-Regiments im November 1697 am 3. Juli 1698 auf Oberst Johann Heinrich v. Börstel überging. Die beiden Kompanien wurden 1706 auf ein Bataillon verstärkt. Am 30. Januar 1711 übernahm Generalmajor v. Stillen das Bataillon, das am 23. März 1713 ein II. Bataillon aus drei neuen Kompanien und den Frei-Kompanien Cornuaud (seit 1686) und Vulson (seit 1647) bekam.
1716 war seine Garnison Magdeburg. Seine Rekruten kamen aus Magdeburg z. T. Oebisfelde und Seehausen sowie aus dem Holzkreis II und III, z. T. auch I.
Es löste sich durch die Kapitulation von Magdeburg am 28. November 1806 auf.

Schlachten
Es eroberte Kaiserswerth und Bonn. 
Am 19. August ds. Js. bewährte es sich bei Slankamen: Das 1. Bataillon stand 1691/1692 bei Lüttich, Leuze, Namur und Luxemburg, dann kämpfte es vor Huy und Lüttich, eroberte 1695 Namur und lag bis 1697 in Flandern.  
1715 landete eine Kompanie im 2. Bataillon mit auf Rügen und das Regiment nahm am 
23. Dezember Stralsund ein.

10. April 1741 bei Mollwitz kämpften seine Grenadiere im ersten Treffen am Ende des linken Flügels, der die siegreiche Schwenkung gegen die rechte Flanke des Gegners vollzog. 
Am 27. Dezember nahm es unter Schwerin Olmütz
1744 beim 1. Korps des Königs, eroberte es am 12. September Prag. 
Am 14. Februar 1745 nahm es unter v. Lehwaldt die Plomnitzer Höhen östlich Habelschwerdt weg. 
In der Schlacht von Hohenfriedberg am 4. Juni 1745 trug es mit den Grenadieren am linken Flügel des zweiten Treffens den Hauptangriff auf Günthersdorf mit. 
15. Dezember ds. Js. erstürmte es die vereisten Höhen bei Kesselsdorf
Am 1. Oktober nahm es mit dem 1. Bataillon und den Grenadieren bei Lobositz den Schlußangriff gegen das Städtchen teil 
1757 nahm es an der Belagerung von Prag teil 
Kolin am 18. Juni: Auf Mansteins Befehl griff das II. Bataillon Kroaten bei Chozenitz an, verfolgte sie zu weit gegen die Kamajka-Höhe und mußte vom 1. Bataillon entlastet werden, verlor 800 Mann
Roßbach Grenadiere 
22. November Niederlage vor Breslau
Leuthen am 5. Dezember war nur noch ein Bataillon 
14. Oktober Katastrophe von Hochkirch, wo es zum geschlossenen Gegenangriff westlich des Dorfes einsetzte, die Österreicher umfaßte und zurückwarf. Es verlor 500 Mann. 
Kunersdorf  bewährten sich die Grenadiere
bei Liegnitz kämpften nur die Grenadiere
3. November bei Torgau stieß das gesamte Regiment im zweiten Angriff des ersten Treffens auf die Süptitzer Höhen vor, wurde zurückgeworfen. Es verlor 600 Mann.