Preußische Kriege
von  1816 - 1865

 
 

 

 

 

Der Deutsch - Dänische Krieg
von 1864

 

 
 

Der erste Krieg 1848 - 1849

Da der dänische König die Herzogtümer Schleswig und Holstein trennen wollte, in dem Schleswig ganz zu Dänemark und Holstein weiterhin zum Deutschen Bund gehören sollte, kam es zu einem Aufstand der Bevölkerung. Als das dänische Heer eingriff, rückten am 23.4.1848 ebenfalls preußische Truppen unter General Wrangel ein, der die Danewerke eroberte. Nach Besetzung der Stadt Schleswig rückten die Truppen nach Jütland vor. Die Dänen gaben ihre Festung Fridericia auf und zogen sich nach Fünen zurück. Auf Druck der anderen europäischen Mächte mußte sich Preußen allerdings zurückziehen. Am 26.2.1849 kündigte Dänemark den Waffenstillstand auf und ein Bundesheer unter dem General Prittwitz, bestehend aus Preußen, Württembergern und Bayern rückte in Holstein ein. In der Schlacht bei Eckerförde am 3.4. wurden 3 dänische Kriegsschiffe versenkt. Das Heer drang anschließend wieder in Jütland ein, aber auf Druck von Rußland und Frankreich mußte wieder ein Waffenstillstand geschlossen werden.

 

 

Deutsch-Dänischer Krieg von 1864

Am 30.3.1863 erläßt Dänemark seine Bestimmungen über die Einverleibung Schleswigs. Der Deutsche Bund stellt Dänemark ein Ultimatum, die Beschlüsse rückgängig zu machen, was abgelehnt wird. Preußen und Österreich schaffen Fakten, in dem sie Dänemark ein letztes Ultimatum stellen, die Verfassung innerhalb von 48 Stunden zurückzunehmen, anderenfalls werden sie in Schleswig einmarschieren. Die Bundesexekution sollen Sachsen und Hannover durchführen.

Man rechnete auf dänischer Seite mit
43.000 Mann und evtl.

25.000 Schweden
Bundesarmee
  6.000 Sachsen
 
6.000 Hannoveraner
35.000 Preußen
35.000 Österreicher

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Am 22. Dezember 1863 steht die sächsische Brigade
bei Boitzenburg an der Elbe, die hannoversche Brigade bei Harburg und Lüneburg, die Preußen bei Hagenow und Wittenburg, die Österreicher in Hamburg.

Preußen und Österreicher stehen untern dem Oberbefehl des 80jährigen Generalfeldmarschall Freiherr von Wrangel; Chef des Stabes ist Generalleutnant Vogel von Falckenstein. Das preußische Armeekorps (6. und 13. Division) wird geführt vom kommandierenden General Prinz Friedrich Karl von Preußen.

 


König Christian IX
von Dänemark


Graf Molke
Generalstabchef

Graf von Wrangel
Oberkommandierender
 


Am 23./24. Dezember besetzen die Sachsen das Herzogtum Lauenburg und marschieren in Holstein ein, das die Dänen kampflos geräumt haben. Anfang Januar 1864 ist die Besetzung Holsteins abgeschlossen. Da der Dt. Bund gegen eine Besetzung Schleswigs ist, gehen nunmehr Preußen und Österreich alleine vor. Das I. Korps (Preußen) soll auf Missunde, das II.Korps (Österreicher) auf Rendsburg und das III. Korps, bestehend aus einer am 31. Januar aus Brandenburg herangeführte Gardedivision westlich des II. Korps vorgehen. Das preußische Korps versuchte am 1.2. den Schleiübergang bei Missunde, wurde aber durch dänisches Artilleriefeuer gestoppt. Erst am 6.2. gelingt der Übergang bei Kappeln. Die Dänen zogen sich von den Danewerken zurück. Am 5. 2. hatten das 3. Korps und die Österreicher die Stadt Schleswig besetzt, am 8.2. wurde Flensburg genommen. Die Dänen zogen sich auf die Düppeler Schanzen und auf die Insel Alsen zurück. Das 1. Korps soll am 12.2. aus dem Raum Glücksburg nach Düppel vorstoßen. Ebenfalls wird Kolding in Jütland besetzt.

 

 

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Neben den Danewerken, die schon seit historischer die südliche Verteidigungsgrenze der Dänen waren, stellen die Düppeler Schanzen das Schutzbollwerk am Übergang zu den dänischen Inseln dar. Die Dänen besetzten nunmehr die 10 Schanzen  und sorgten für freies Schußfeld. Gleichzeitig sollte die dänische Flotte vom Alsensund aus die Stellungen sichern.
Am 22.2. läßt Prinz Friedrich Karl, nach der Einnahme der Halbinsel Broacker, einen Erkundungsvorstoß machen, wobei Rackebüll durch die 6. Brigade und Düppel durch die 12. Brigade genommen werden. Das 1. Korps wollte einen Übergang über den Alsensund bei Ballegaard versuchen, der Versuch aber wird wegen stürmischen Wetters am 1./2.4. abgebrochen. Nunmehr konzentrieren sich die Preußen auf die Erstürmung der Düppeler Schanzen. Durch Heranführung schwerer Belagerungsartillerie werden zuerst die Schanzen I und II unter Beschuß genommen. skizze3.jpg (17154 Byte)

Der Plan ist, durch die Aushebung mehrerer Parallelen, den Sturm auf die Schanzen vorzubereiten.  Am 28.3. beginnt der Bau der 1. Parallele 800 m vor den Schanzen. In der Nach zum 8.4 wird die 2. Parallele (die Halbparallele) ca. 650 - 700 m vor den Schanzen gebaut. Das preußische Korps führt in den kommenden Tagen weitere Festungsartillerie heran. Am 10.4. wird die Düppeler Mühle auf dem höchsten Punkt der Schanzen zerschossen und es wird eine weitere Parallele ca. 400 m vor den Schanzen gebaut. Der Sturm wird nunmehr erwogen, weil am 12.4. eine Friedenskonferenz in London beginnen soll, die Bismarck allerdings auf den 20.4. verschieben kann. König Wilhelm I ordnet an, durch den Zeitgewinn, eine 3. Parallele auszuheben, die 300 bis 220 m von den Schanzen entfernt ist, was am 13. und 14.4. geschieht. Der Sturmtermin wird auf den 18.4. festgesetzt. Er beginnt in der Nacht um 4 Uhr mit einem 6 stündigen Artilleriefeuer. Um 10 Uhr beginntder Sturm der Schanzen. Insgesamt werden 46 Infanterie- und 5 Pionierkompanien eingesetzt. Zur Ablenkung wird die Brigade Goeben zu einem Scheinangriff auf Alsen abkommandiert.

 

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Der Sturm:

Schanze I  
Schanze II 
Schanze III
Schanze IV
Schanze V 
Schanze VI



Entfernung 550 m
Entfernung 400 m
Entfernung 270 m
Entfernung 400 m
Entfernung 320 m
Entfernung 330 m

Einnahme

um 10.06 Uhr
um 10.10 Uhr
um 10.05 Uhr

um 10.13 Uhr
um 10.05 Uhr
um 10.04,30 Uhr

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Der Angriffsschwung wurde weitergeführt und die rückwärtigen Linien der Dänen gestürmt. Die Schanzen VII bis X wurden von Süden her aufgerollt. Um 12.00 Ihr war die letzte Schanze gestürmt. Um 13.00 Uhr war das Gelände bis zum Brückenkopf in preußischer Hand. Um 13.30 Uhr war auch der Brückenkopf genommen; die Dänen hatten sich nach Alsen zurückgezogen. Sie haben 110 Offiziere und 4706 Mannschaften (56 und 3549 Tote) verloren; die Preußen 71 Offiziere und 1130 Mann (17 und 246 Tote).

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Am 18. Mai wurde Wrangel (wegen Unfähigkeit) abgelöst und durch den Prinzen Friedrich Karl und Stabschef Molke ersetzt. General Vogel von Falckenstein führte nunmehr das III. Korps, General Herwarth von Bittenfeld das I. Korps.

Nachdem die Friedensverhandlungen in London gescheitert waren, besetzten die Preußen am 29.6. Alsen und stießen nach Jütland vor und eroberten Skagens Horn Mitte Juli. Am 20. Juli ist Dänemark zu Friedensverhandlungen bereit, die am 30.10. zum Frieden von Wien führen. Schleswig und Holstein, die aus dem dänischen Verbande ausscheiden, bleiben von Preußen und Österreich besetzt. 

Nach Spannungen zwischen Österreich und Preußen kommt es am 20. August 1865 zum Vertrag von Gastein. Preußen erhielt gegen Zahlung von 2.5 Mio. Thaler Lauenburg und die Verwaltung Schleswigs; Österreich verwaltete Holstein.

 

Die Düppeler Schanzen heute

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Ordre de Bataille der Preußen

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