Carl von Clausewitz
(1780-1831)

Preußischer General und Militärtheoretiker

Geboren in Burg in der Nähe von Magdeburg. Clausewitz trat 1792 in die preußische Armee ein, nahm 1793/94, während der Koalitionskriege, am Rheinfeldzug teil; anschließend besuchte er eine Militärakademie in Berlin. 1806 wurde Clausewitz in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt von den Franzosen gefangen genommen. Zwei Jahre später kam er im Zuge eines Kriegsgefangenenaustausches wieder frei und kehrte nach Preußen zurück. Dort unterwies er den Kronprinzen in der Kriegskunst und stieg im Kriegsministerium bis zum Rang eines Inspekteurs der Artillerie auf. Außerdem schloss er sich dem Kreis um die Heeresreformer Scharnhorst und Gneisenau an und wirkte an der Durchführung der Heeresreform in Preußen mit. 1812 trat Clausewitz in russische Dienste über, um auf russischer Seite gegen Napoleon zu kämpfen. Im Dezember 1812 wirkte er maßgeblich am Zustandekommen der russisch-preußischen, antinapoleonischen Konvention von Tauroggen mit. Nach seinem Wiedereintritt in die preußische Armee 1815 nahm er an der Schlacht von Waterloo teil. Von 1815 bis 1818 war er Oberst und Chef des Stabes beim Generalkommando in Koblenz. 1818 wurde Clausewitz zum Generalmajor befördert, und von 1818 bis 1830 leitete er als Verwaltungsdirektor die Allgemeine Kriegsschule (später Kriegsakademie) in Berlin.

Clausewitz’ posthum veröffentlichtes, unvollendetes dreibändiges Hauptwerk Vom Kriege (1832-1834) ließ ihn zum Begründer der modernen Kriegslehre werden. In diesem Werk untersuchte er u. a. auch das Verhältnis von Krieg und Politik und kam zu dem Schluss: „Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln", d. h. der Krieg ist lediglich ein Mittel zur Erreichung des politischen Zweckes, das Militär ist folglich der Politik unterzuordnen.