Friedrich Wilhelm
Freiherr von Bülow
Graf von Dennewitz
( 1755 - 1816)

*16. 2. 1755  Falkenberg, Altmark, †25. 2. 1816 Königsberg;

General
Bülow trat 1768 als Fahnenjunker in die preußische Armee ein. 1775 wurde er Leutnant und 1790 Stabskapitän und Gouverneur des Prinzen Ludwig Ferdinand von Preußen, mit dem er die Rheinfeldzüge miterlebte. 1794 zum Major befördert, wurde er 1797 Chef eines ostpreußischen Füsilierbataillons in Soldau.  Er nahm an der Schlacht bei Jena nicht teil, wurde aber im Feldzug von 1807 in Preußen verwundet.  teil und war 1808 als Generalmajor dem Blücherschen Korps in Schwedisch-Pommern zugeteilt. Da er sich mit Blücher nicht vertrug, kehrte er als Brigadekommandeur nach Westpreußen zurück. 1812 vertrat er als Generalgouverneur von Ost- und Südwestpreußen die Stelle des Generals von Yorck. Nach der Erhebung Preußens im Frühjahr 1813 hatte er als Generalleutnant die Marken zu decken. Am 5. April siegten seine Truppen im Gefecht bei Möckern und erstürmten am 2.Mai Halle. Danach zog sich Bülow über die Elbe zurück, um Berlin gegen das Korps Oudinot zu decken, was durch den Sieg bei Luckau am 2. Juni gelang. Nachdem er für den Sieg über Oudinot bei Großbeeren das Eiserne Kreuz 1. Klasse und für den Sieg über Ney bei Dennewitz den Orden "Pour le Mérite" empfangen hatte, wurde er 1814 zum General befördert. Nach dem Waffenstillstand wurde er unter den Oberbefehl des Kronprinzen von Schweden gestellt, hielt sich aber relativ unabhängig und lieferte praktisch gegen dessen Willen die Schlachten von Großbeeren gegen Oudinot und Dennewitz gegen Ney. Für die erfolgreiche Verteidigung Berlins erhielt er das Großkreuz des Eisernen Kreuzes. Gemeinsam mit der Nordarmee kämpfte sein Korps in der Völkerschlacht bei Leipzig und hatte hervorragenden Anteil an der Eroberung der Stadt. Zum Jahresende 1813 rückte er in Holland ein, daß er in kurzer Zeit von den Franzosen befreite und drang danach nach Belgien vor, siegte am 14. Januar bei Hoogstraten, nahm La Fére, Soissons, schloß sich der Schlesischen Armee Blüchers an und befehligte am 9./10. März bei Laon das Zentrum. In Anerkennung seiner Verdienste ernannte ihn der König zum General der Infanterie und verlieh ihm eine Dotation von Gütern in Ostpreußen im Wert von 200.000 Talern. Noch in Paris wurde er in den erblichen Grafenstand erhoben (Graf von Dennewitz). Nach dem Frieden von Paris hatte er das Generalgouvernement von West- und Ostpreußen und 1815 den Oberbefehl über das 4. preußische Armeekorps. Aufgrund seines verspäteten Erscheinens konnte er an der Schlacht von Ligny 1815 nicht mehr teilnehmen, es gelang aber seinem Korps durch einen Gewaltmarsch die Vereinigung mit der Blücherschen Armee. Bei Plancenoit erzielte sein Korps schließlich den entscheidenden Einbruch in die napoleonische Schlachtlinie und entschied damit den Kampf von Waterloo am 18. Juni 1815. Zum Chef des 15. Linienregiments ernannt, kehrte er am 11. Januar 1816 in sein Gouvernement zurück, wo er kurz darauf verstarb. In Berlin wurde bereits 1822 ein von Rauch gefertigtes Marmordenkmal Bülows errichtet. 1889 erhielt das Infanterieregiment Nr.55 seinen Namen.